Da half auch ein Kraftakt nichts: Borussia Dortmund hat in der Champions League zu Hause gegen Ajax Amsterdam 1:3 verloren und spielte dabei eine Stunde in Unterzahl.
Borussia Dortmund - Ajax Amsterdam 1:3
Mehr Leidenschaft, aber wieder keine Punkte - Borussia Dortmund hat die erhoffte Revanche für das peinliche 0:4 von Amsterdam und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale der Champions League verpasst. Trotz der 1:3-Niederlage bleibt der BVB aber Tabellenzweiter hinter Ajax und kann in den beiden ausstehenden Spielen gegen Sporting Lissabon und Besiktas Istanbul das Achtelfinale aus eigener Kraft erreichen.
Harte Rote Karte gegen Hummels
Mats Hummels hatte in der 29. Minute wegen Foulspiels die Rote Karte gesehen - eine zu harte Entscheidung. Der BVB behielt die Moral und ging durch Marco Reus‘ Elfmeter in der 37. Minute in Führung.
Dusan Tadic glich in der 72. Minute aus, ehe Sebastien Haller (82.) und Davy Klaassen (90.+3) den Sieg für Ajax und damit das vorzeitige Erreichen des Achtelfinales klarmachten.
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Furioser Start des BVB
Schon nach 72 Sekunden hatte Hummels per Kopf die erste Chance zur Führung. Es war das Signal für eine starke Dortmunder Anfangsphase. Die größte Möglichkeit zur Führung hatte dabei Jude Bellingham, der am leeren Tor vorbeiköpfte.
Zuvor war Thorgan Hazard von Ajax-Keeper Remko Pasveer gerade noch gestoppt worden. Hazard (13.) und Reus (25.) hatten weitere gute Gelegenheiten, ehe die Rote Karte für Hummels für ganz neue Voraussetzungen sorgte.
Auch VAR sagt "Rot"
Der Weltmeister von 2014 grätschte seinem Gegenspieler Antony zwar in den Laufweg, traf den hochspringenden Ajax-Profi aber nicht. Schiedsrichter Michael Oliver (England) hielt Rücksprache mit dem Video-Referee, schaute sich die Bilder aber nicht selbst an. Er blieb bei seiner Entscheidung.
Hummels nannte nach dem Spiel den Platzverweis am DAZN-Mikrofon eine "absurde Fehlentscheidung". BVB-Trainer Marco Rose pflichtete im ZDF bei. Es sei "nicht nachvollziehbar", dass sich Schiedsrichter Oliver die Szene nicht ansah.
Auf der Gegenseite griff der VAR beim Dortmunder Elfmeter dagegen ein. Noussair Mazraoui hatte Bellingham im Laufen berührt - und der Engländer fiel hin. Spätestens nach diesen zwei Szenen inklusive Reus‘ verwandelten Elfmeters war endgültig Feuer in der Partie.
BVB ohne Haaland
Da sprang auch BVB Torjäger Erling Haaland - mit schwarzer Mütze und schwarzem Pullover gekleidet - auf der Tribüne auf. Der Stürmerstar muss noch mehrere Wochen mit einer Verletzung am Hüftbeuger pausieren, für ihn durfte diesmal Steffen Tigges auflaufen.
Nach dem 1:0 kamen die Holländer in Überzahl mächtig auf und sorgten noch vor der Pause für eine Phase, in der die BVB-Hintermannschaft gehörig unter Druck geriet. Ein Schuss von Lisandro Martinez knapp neben das Tor (44.), dann ein Kopfball an die Latte (45.) und schließlich noch eine Riesenchance von Steven Berghuis, die Gregor Kobel parierte (45.+2) - geradezu taumelnd sehnte der BVB den Pausenpfiff herbei.
Dortmund kämpft in Unterzahl
Bevor es wieder losging, sprach Haaland seinen Kollegen noch einmal Mut zu - und fast wäre Bellingham der zweite Treffer geglückt. Eine leidenschaftliche Vorstellung der Dortmunder, obwohl acht Spieler verletzt fehlten. Und Nummer neun kam in Person von Marius Wolf hinzu, der nach gut einer Stunde mit muskulären Problemen vom Feld musste.
Für seine Kollegen wurde es mehr und mehr eine Abwehrschlacht. Der BVB schaffte kaum mehr Entlastung. Und so war der zweite Gegentreffer fast die logische Folge. Nach Flanke von Antony verlängerte Marin Pongracic unglücklich den Ball, so dass Tadic am langen Pfosten den Ball über die Linie drücken konnte.
Und es kam noch schlimmer. Nach einer erneuten Flanke von Antony traf Haller per Kopf zum Sieg, ehe Klaassen alles klar machte.