Das Champions-League-Finale haben drei deutsche Nationalspieler und Trainer Thomas Tuchel vom FC Chelsea im Blick. Auch Toni Kroos und Ilkay Gündogan sind guter Hoffnung.
Als kleiner Junge, bekundete Thomas Tuchel kürzlich, habe er von Spielen gegen Real Madrid geträumt. Mittlerweile sind die großen Duelle auf internationaler Bühne fast schon Alltag für den deutschen Trainer, der in diesem Jahr das zweite Mal hintereinander ein Champions-League-Finale erreichen kann.
Was dem Ex-Bundesliga-Coach im Vorjahr mit Paris Saint-Germain gelang (0:1 gegen den FC Bayern), kann der 47-Jährige jetzt mit dem FC Chelsea packen. Nach dem 1:1 im Hinspiel bei Real Madrid verspricht das Rückspiel viel Spannung: Für die Königlichen mit Taktgeber Toni Kroos spricht die große Erfahrung: Sie haben oft genug den Henkelpott in den Händen gehalten.
Chelseas Sorgenkind: Timo Werner
Bei Chelsea versagten vergangene Woche in Madrid ausgerechnet Timo Werner die Nerven. Seine vergebene Großchance bot für die britische Presse Gesprächsstoff.
befand der "Mirror". Werner hatte ja nicht nur für die deutsche Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien (1:2) eine Gelegenheit verstolpert, sondern auch bei den "Blues" schon häufiger im Abschluss versagt.
Tuchel wünschte sich danach generell "mehr Gelassenheit und Präzision bei der Entscheidungsfindung". Gut möglich, dass er jetzt Kai Havertz im Angriff vertraut. Der im Hinspiel für Werner eingewechselte Ex-Leverkusener findet sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten immer besser zurecht, dem 21-Jährigen glückte beim 2:0-Sieg gegen den FC Fulham am Wochenende ein Doppelpack. "Er kann sich immer noch verbessern, aber ich freue mich sehr für ihn", meinte Tuchel.
Chelseas Stütze: Antonio Rüdiger
Gesetzt unter ihm ist in der Abwehr Antonio Rüdiger, der sich als Stütze erweist. Zuletzt stand Chelsea 2012 im Endspiel, als die Engländer im "Finale dahoam" für Bayern München den Spielverderber gaben. Würde Tuchel seine ersten 100 Tage Amtszeit mit dem Finaleinzug krönen, hätte sein Arbeitgeber alles richtig gemacht: Der deutsche Fußballlehrer hat in Londons Südwesten schnell seine Handschrift hinterlassen.
Vom Erreichen des Endspiels in Istanbul am 29. Mai träumt auch Ilkay Gündogan mit Manchester City. Der deutsche Nationalspieler ist seit Monaten ein Leistungsträger beim designierten Meister der Premier League. Stilsicher spult der 30-Jährige seinen Part im Kombinationswirbel ab. Beim 2:1-Auswärtssieg bei Paris Saint-Germain unterstrich das Team von Pep Guardiola allerdings erst in der zweiten Halbzeit seine Klasse.
Ilkay Gündogans Gefühlslage
Das ging Idrissa Gueye offenbar so auf die Nerven, dass er Gündogan böse umgrätschte und dafür von Schiedsrichter Felix Brych Rot sah. Gündogan konnte nach dem Tritt in die Achillessehne aber weiterspielen. "Mir geht es gut", schrieb der 30-Jährige über Twitter und fügte an: "So glücklich, dass wir dieses Spiel gedreht haben". Für das Rückspiel scheinen die Citizens im Vorteil.
Julian Draxlers Hoffnungen
Keinerlei Werbung in eigener Sache konnten bei Paris indes die deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer machen. Einmal mehr saßen die beiden Ex-Schalker nur auf der Bank. PSG-Trainer Maurizio Pochettini wechselte erstaunlicherweise nur zweimal, obwohl sein Team in der zweiten Halbzeit den Faden verlor.
Draxler, der seinen auslaufenden Vertrag bei PSG offenbar zu geringeren Bezügen verlängern könnte, hat fürs Rückspiel besser Einsatzchancen. Der 27-Jährige müsste im Hinblick auf seine Nominierung für die Fußball-EM beim zunehmend skeptischen Bundestrainer Joachim Löw punkten.
Halbfinal-Rückspiele im Überblick
- Dienstag, 4. Mai, 21 Uhr: Manchester City - Paris SG (Hinspiel 2:1)
- Mittwoch, 5. Mai, 21 Uhr: FC Chelsea - Real Madrid (1:1)
- Finale am 29. Mai in Istanbul
- Champions League in Zahlen
Champions League in Zahlen: Ergebnisse, Tabelle, Spielplan