Die Corona-Einreisebeschränkungen wirbeln den Spielplan der Champions League durcheinander. Davon betroffen ist Leipzig, aber auch Mönchengladbach. Eine Lösung muss zügig her.
Eineinhalb Wochen vor dem Start der K.o.-Phase im Europapokal durchkreuzen die Einreisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie die Planungen mehrerer deutscher Klubs. Für RB Leipzig wird die Suche nach einem neuen Austragungsort für das Champions-League-Spiel gegen den FC Liverpool (16. Februar) zum Wettlauf gegen die Zeit.
Auch Borussia Mönchengladbach bereitet sich auf ein solches Szenario vor und die TSG 1899 Hoffenheim kann in der Europa League definitiv nicht wie geplant bei Molde FK in Norwegen spielen.
Bundespolizei lehnt Sonderantrag ab
Einen Sonderantrag des Bundesligisten, der die Einreise des Klubs von Teammanager Jürgen Klopp ermöglichen sollte, lehnte die Bundespolizei am Donnerstag ab, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums bestätigte.
"Die von der Bundesregierung am vergangenen Freitag beschlossene Corona-Schutz-Verordnung sieht lediglich wenige Ausnahmen und keine Sonderregelungen für Profi-Sportler vor", teilte die BMI-Sprecherin mit.
Laut Regularien der UEFA ist die Heimmannschaft dafür verantwortlich, die Austragung des Spiels zu organisieren. Bis zum 8. Februar muss Klarheit herrschen. Das Achtelfinale muss bis zum 2. April abgeschlossen sein.
Eine Entscheidung muss bis Montag her
Die Leipziger müssen also bis Montag einen Ersatz-Ausrichter oder ein neues Datum benennen. Borussia Mönchengladbach ist für das am 24. Februar geplante Spiel gegen Manchester City ebenfalls schon auf der Suche nach einer alternativen Lösung.
Bayern gegen Lazio, Dortmund gegen den FC Sevilla, Leipzig gegen Liverpool und Gladbach gegen Man City: Auf die deutschen Klubs warten in der Champions League spannende Duelle.
"Stand momentan ist, dass wir nicht im Borussia-Park spielen können, sondern uns einen Ausweichort suchen sollten. Jetzt gilt es bis zum Wochenende zu entscheiden, wo wir spielen könnten", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl am Freitag. Man habe an verschiedenen Orten angefragt, unter anderen auch beim FC Midtjylland in Dänemark.
Verlegung ins Ausland ist naheliegend
Grund sind die Corona-Beschränkungen in Deutschland und Norwegen. Bis zum 17. Februar besteht in Deutschland ein Einreiseverbot aus Hochrisiko-Ländern, in denen das Virus mutiert ist. Dazu zählt Großbritannien. Norwegen hat seit dem 29. Januar ein generelles Einreiseverbot für Ausländer verhängt.
Angesichts der Lage scheint es unwahrscheinlich, dass die Beschränkungen in den nächsten Tagen gelockert werden. RB arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung. Wie die aussehen könnte, konnten und wollten die Leipziger am Freitag noch nicht sagen.
"Wir werden aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben", so Müller. Einen Ausfall der Partie, die dann mit 3:0 für Liverpool gewertet werden würde, will und wird sich RB nicht leisten. Die Verlegung ins europäische Ausland ist naheliegend, auch wenn im Hinterkopf sicher noch die Hoffnung auf ein echtes Heimspiel mit Hilfe der Politik existiert.
Budapest könnte Ausweichort werden
Nachdem zunächst Salzburg oder London als Optionen galten und auch die polnischen Städte Danzig und Krakau geprüft worden sein sollen, soll nun Budapest der Favorit sein. Das berichtete am Freitag der "Sportbuzzer". Demnach gelten für Ungarn zwar bis mindestens zum 1. März Binnengrenzkontrollen und ebenfalls strenge Einreisebestimmungen. Für Profisportler sind aber Ausnahmen vorgesehen. Für die Rückreise nach Deutschland würde ein negatives Test-Ergebnis reichen, da Ungarn anders als Großbritannien nicht als Hochrisikoland eingestuft ist.
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Gladbach - ManCity 0:2, Bergamo - Real 0:1
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Wie RB befindet sich auch Mönchengladbach mit dem europäischen Verband UEFA in regem Austausch, der zuvor Unterstützung zugesagt hatte. "Wir versuchen uns auf viele Szenarien vorzubereiten. Gibt es einen Heimrechttausch, finden wir über den 17. Februar hinaus ein anderes Land, wo wir einen größere Garantie haben, dass englische Teams einreisen dürfen?", beschrieb Eberl am Freitag die Szenarien.
Hoffenheim mit ähnlichen Sorgen in Europa League
Ähnliche Sorgen plagen derzeit Hoffenheim. Das Zwischenrunden-Hinspiel am 18. Februar werde nicht wie ursprünglich vorgesehen in Norwegen stattfinden, bestätigte TSG-Sprecher Holger Kliem bei der Video-Pressekonferenz des Bundesligisten am Freitag. "Im Moment laufen die Verhandlungen für einen Ausweichspielort, das sollte bis Montag geklärt sein."
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18:55 Uhr Hoffenheim - Molde FK
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