Diogo Jota ist die Entdeckung des FC Liverpool in dieser Saison. Im Titelendspurt könnte er zu Klopps Trumpf werden. In der Champions League wartet Bayern-Schreck Villarreal.
Erst zwei Jahre ist Diogo Jota beim FC Liverpool - und schon ist ihm eine ganz besondere Ehre zuteil geworden.
Ein eigener Song für das Sturmjuwel
Nicht der Ligapokal ist gemeint, den Jota im Februar als ersten von vier anvisierten Titeln der Saison mit den Reds gewann. Vielmehr hat der Mann seinen eigenen Song. "Jota" heißt das Stück, stammt vom französischen Rapper Niska und hat über neun Millionen Streams bei Spotify. Nicht schlecht für einen Kicker, von dem viele dachten, er sei beim FC Liverpool eher einer für die zweite Reihe.
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Manchester City hat gegen Real Madrid in der Champions League einen denkwürdigen Schlagabtausch gewonnen. 4:3 hieß es am Ende im Halbfinal-Hinspiel.
"Als ich dich sah, wusste ich, dass ich die Chance nicht vergeben darf", rappt Niska in seinem Song und ehrt damit Jotas Treffsicherheit. Diese nämlich ließ den Portugiesen, der 2020 für 44 Millionen Euro aus Wolverhampton kam, tatsächlich in die Phalanx der drei Liverpooler Offensivstars Mo Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino eindringen.
Mehr noch: Hinter Salah ist Jota mit 21 Pflichtspieltoren der zweitbeste Torschütze der Mannschaft. Ex-Premier-League-Star Trevor Sinclair adelte den 25-Jährigen bereits als "besten Mittelstürmer der Liga". Ein Ritterschlag.
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Klopp bringt Jota weiter
44 Millionen Euro Ablöse ist ja auch nicht wenig, dennoch waren viele im Umfeld der Reds skeptisch, ob Jota den höchsten LFC-Ansprüchen genügen würde. Bei Wolverhampton war er Leistungsträger, der FC Liverpool ist aber noch einmal eine andere Nummer. Der große Vorteil: Trainer Jürgen Klopp, der sich bestens darauf versteht, die Potentiale seiner Spieler zu heben. Als Klopp zuletzt über Jota sagte: "Seit er hier ist, hat er sich enorm entwickelt. Er wächst mehr und mehr in die Rolle des Weltklasse-Stürmers herein", war das in gewisser Weise also auch ein Kompliment an sich selbst.Klopps Fazit:
Was Klopp meint, wird klar, wenn man ein Spiel der Reds sieht. Jota kann in der Offensive überall spielen, ist technisch stark, schnell und hat den Riecher des klassischen Mittelstürmers. "Ich bin immer in der Lage, Torchancen zu generieren. Es liegt an mir, diese Chancen zu nutzen", sagte Jota zuletzt. Und wie er sie nutzt: Erstmals in seiner Karriere hat er mehr als 20 Saisontore erzielt.
Benfica Lissabon hat dem FC Liverpool im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League einen tapferen Kampf geliefert. Am Ende reichte den Engländern aber das 3:3 zum Weiterkommen.
Das ist auch deshalb außergewöhnlich, weil Jota keiner der großen portugiesischen Talentschmieden von Benfica, Sporting oder dem FC Porto entstammt, sondern erst mit 16 in den Leistungsbereich von Erstligist Pacos de Ferreira wechselte.
Ein Spaß, den er sich bewahrt hat. Und den er mittlerweile nicht nur den Fans bereitet, sondern vor allem auch seinem Trainer. Mit Jota und dem im Winter verpflichteten Luis Diaz sowie Salah, Mané und Firminho stehen Klopp fünf Ausnahmespieler für drei Positionen zur Verfügung.
Im Saisonendspurt ist das ein Trumpf. In der Liga hat Liverpool 13 Punkte Rückstand auf Manchester City aufgeholt und liegt nur noch einen Zähler hinter dem Tabellenführer. In der Champions League steht das Halbfinale gegen Bayern-Bezwinger Villareal an. Und im FA Cup stehen die Reds im Finale.
Gut möglich also, dass Jota bald ein wenig mehr im Briefkopf stehen hat als nur den Ligapokal. Ein neues Lied gibt es übrigens schon. Die Fans der Reds singen es, wenn Jota mal wieder brilliert. Darin heißt es: "Er führt uns zum Sieg, er ist besser als Luis Figo, sein Name ist Diogo."
Bitterer Abend für den FC Bayern: Die Münchner sind gegen den FC Villarreal spielbestimmend, doch der späte Treffer der Spanier zum 1:1 besiegelt das Aus für die Nagelsmann-Elf.