Mit dem Topspiel der Champions League Real Madrid gegen Inter Mailand hat Felix Brych seine internationale Karriere beendet. Unvergessen seine Auftritte bei WM und EM-Turnieren.
Beim Champions-League-Spiel der "Königlichen" von Real Madrid gegen Inter Mailand (2:0) stand Felix Brych zum letzten Mal auf der ganz großen Bühne. Dabei hatte der deutsche FIFA-Schiedsrichter alle Hände voll zu tun - und zeigte Mailands Nicolo Barella sogar die Rote Karte.
In einem wilden Spiel in Porto gewinnt Atletico Madrid 3:1 und schafft noch den Sprung ins Achtelfinale. Lokalrivale Real sichert sich mit einem 2:0 gegen Inter den Gruppensieg.
2017 leitete Brych das Finale der Königsklasse zwischen Juventus Turin und Real Madrid. Seit 2004 pfeift der Münchner, der nach dem legendären Phantomtor von Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) vor acht Jahren heftig beschimpft wurde in der Bundesliga.
69 Einsätze in der Königsklasse
Der 46-Jährige, der seine nationale Laufbahn in der Bundesliga fortsetzen wird, geht als Rekordhalter: 69 Einsätze in der Champions League und 16 in der Königsklassen-Qualifikation schaffte bisher noch kein Unparteiischer.
Entsprechend lobte die DFB-Spitze den fünfmaligen Schiedsrichter des Jahres, der bei der zurückliegenden EM-Endrunde mit fünf Einsätzen einen Turnierrekord aufgestellt und seine internationale Laufbahn gekrönt hatte:
"Hierzulande nimmt man das beinahe als selbstverständlich zur Kenntnis. Aber gerade im europäischen Ausland, in Italien, Spanien oder England, genießt er einen extrem guten Ruf und große Bekanntheit - das hat er sich hart erarbeitet," sagte Koch.
Real Madrid im Dutzend
Die Arbeit auf internationalem Parkett begann für Brych am 25. Juli 2007, als er die Partie zwischen IF Elfsborg Boras aus Schweden un dem FC Linfield aus Nordirland (1:0) in der Qualifikation zur Champions League leitete.
Was folgte, war eine Europapokal-Karriere, die nicht zufällig bei Real Madrid endete. Denn der Münchner pfiff die "Königlichen" so häufig wie keinen anderen Klub in der Champions League: am Dienstagabend war es bereits das zwölfte Mal.
Brychs Highlight: die Fußball-EM 2020
Obwohl Felix Brych bereits Endspiele im DFB-Pokal (2015 und 2021), in der Europa League (2014) und der Champions League (2017) gepfiffen hat, stand er nie zuvor derart im Blickpunkt wie bei der EM im Sommer. Bei seinem sechsten großen Turnier erhielt der Jurist so viel Anerkennung wie noch nie zuvor. Bereits nach der Europameisterschaft hatte der promovierte Jurist seinen internationalen Abschied angekündigt
"Viele seiner Spiele, zu denen er im Laufe seiner Karriere nominiert wurde, waren sehr brisant und schwierig zu leiten", würdigte der deutsche Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich seinen Schützling: "Sein toller Auftritt bei der EURO war dann sicherlich das absolute Highlight."
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Brychs Enttäuschung: die WM 2018
Die EM 2020 wurde zur Rehabilitierung Brychs, der bei der WM 2018 in Russland nach nur einer Partie vom Weltverband FIFA aus dem Turnier genommen worden war. Dass Brych damals beim Skandalspiel zwischen der Schweiz und Serbien (2:1) zwischen die Fronten geraten war, lag auch an der Fehleinschätzung des Video-Schiedsrichters.
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Außerdem war Brych bei Olympia 2012 in London sowie bei der WM 2014 und der EM 2016 im Einsatz. Seit 2007 leitete er insgesamt 59 Länderspiele.