Am Dienstag beginnt die neue Saison in der Fußball-Champions-League. Die Corona-Pandemie stellt die Klubs vor erhebliche Herausforderungen.
Heimspiele von Bayern München in Mailand oder Madrid? Borussia Dortmund mit der U23 gegen Lazio Rom oder Zenit St. Petersburg? Borussia Mönchengladbach verliert am grünen Tisch? Auszuschließen sind solche Szenarien in der kommenden Champions-League-Saison nicht. Corona macht's möglich.
Champions-League-Finale am 29. Mai 2021
Um den immensen Herausforderungen der Krise Herr zu werden, hat auch die Fußball-Königsklasse an kreativen Lösungen gebastelt. Das Motto lautet: Hauptsache durchkommen - egal wie. Trotz des spätesten Saisonstarts der Geschichte muss bereits am 29. Mai 2021 der Nachfolger von Titelverteidiger Bayern München feststehen - schließlich drängt ab Juni die bereits verschobene Europameisterschaft.
Entsprechend straff ist der Zeitplan. Die sechs Gruppenspieltage werden im Wochenrhythmus ausgetragen, lediglich unterbrochen von einer Länderspielpause im November. "Alle Spiele der Gruppenphase müssen bis zum 28. Januar 2021 beendet sein", heißt es in den angepassten Regularien der UEFA. Angesichts des nebenbei noch laufenden nationalen Mammutprogramms werden die Klubs beten, keine Nachholtermine zu benötigen.
Heimrechttausch und Geisterspiele
Der europäische Dachverband versucht es pragmatisch und hat etliche Sonderregelungen für die Corona-Saison im Europapokal erlassen. Ein reibungsloser Ablauf - wie beim von der Außenwelt abgeschotteten Finalturnier im August in Lissabon - scheint kaum möglich.
Bei einzelnen COVID-19-Fällen soll zwar gespielt werden, doch die Unwägbarkeiten der Coronakrise sind allgegenwärtig. So wird beispielsweise ein Spiel am grünen Tisch gegen das Heimteam gewertet, wenn es nicht rechtzeitig auf neue Einschränkungen seiner Regierung hinweist, die eine Austragung verhindern könnten.
- ManCity - PSG, Real - Chelsea im Halbfinale
Champions League in Zahlen: Ergebnisse, Tabelle, Spielplan
Darf der Gastverein nicht einreisen, müssen die Gastgeber einen neuen Spielort vorschlagen. Ein kurzfristiger Heimrechttausch ist dabei ebenso möglich wie eine Verlegung an einen neutralen Ort. Partien vor (weitgehend) leeren Rängen werden ohnehin weiter an der Tagesordnung sein.
13 Spieler Minimum
Verlegungen sind erst vorgesehen, wenn einem Team weniger als 13 gemeldete Spieler zur Verfügung stehen. Kann zum Nachholtermin erneut eins der beiden Teams nicht antreten, wird die Begegnung mit 0:3 für den Gegner gewertet. Ist die Deadline der Gruppenphase nicht zu halten, entscheidet das UEFA-Exekutivkomitee über die Achtelfinalteilnehmer.
So oder so: Das Ziel aller 32 Klubs heißt Istanbul, das Finale soll am 29. Mai 2021 stattfinden.