Krebs: Christoph Daum macht Erkrankung öffentlich

Der langjährige Bundesliga-Trainer Christoph Daum hat am Freitag eine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Auf seinem Instagram-Account schrieb er: "Leider musste ich mich in den letzten Monaten aus der Öffentlichkeit zurückziehen, da ich im Rahmen einer routinemäßigen Untersuchung eine Krebsdiagnose erhalten habe."

Der 68-Jährige befindet sich laut eigener Aussage in Köln in Behandlung. Diese schlage "sehr gut" an. Welche Art von Krebs genau festgestellt wurde, machte Daum nicht öffentlich.

"Ihr kennt mich: Ich bin ein Kämpfer und werde auch diese Herausforderung optimistisch und mit all meiner Kraft angehen", schrieb das Trainer-Urgestein. Daum schickte zudem einen Rat an seine Follower: "Geht rechtzeitig zur Krebsvorsorge!"

Die Genesungswünsche für Daum, der unter anderem Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Köln trainierte, ließen nicht lange auf sich warten. "Gute Besserung Coach! Du schaffst es", schrieb Ex-Weltmeister Thomas Häßler, der unter Daum in Köln spielte. Der Verein schrieb: "Wir kennen dich als Optimist, der jede noch so schwere Aufgabe positiv und mutig angegangen ist. Werde schnell wieder fit, Trainer."

Bayer Leverkusen wünschte seinem langjährigen Trainer, der mit der Werkself 1997 und vor allem 2000 nur knapp die Meisterschaft verpasst hatte, "viel Kraft". Auch der VfB Stuttgart, mit dem Daum 1992 die Meisterschaft gewonnen hatte, wünschte "Gute Besserung".

Zudem schickten viele Fans aus der Türkei Daum in den sozialen Netzwerken emotionale Genesungswünsche. In dem Land hatte er die Top-Klubs Besiktas und Fenerbahce Istanbul betreut und jeweils zur Meisterschaft geführt.

In Deutschland genoss Daum höchstes Ansehen als Trainer, bis im Jahr 2000 nachgewiesener Kokain-Konsum dazu geführt hatte, dass er seine bereits mit dem DFB vereinbarte Arbeit als Bundestrainer 2001 nicht antreten konnte. Daums Karriere stoppte abrupt. Der frühere "Lautsprecher" brauchte Jahre, um sich in der deutschen Öffentlichkeit zu rehabilitieren.

Von Branchenkollegen wurde Daum als "wahrer Anführer" (Matthias Sammer), "extremer Menschenfänger" (Julian Nagelsmann) oder "der wichtigste Trainer für mich" (Michael Ballack) bezeichnet. Mit Vorliebe rieb sich Daum am Branchenriesen Bayern München und dessen langjährigem Manager Uli Hoeneß. Noch vor zwei Jahren sagte Daum, dass auch im Rentenalter gern als Trainer zu einer EM oder WM fahren würde, denn das war ihm nie gelungen.