Die sinkenden Inzidenzwerte machen es möglich. Zum Saisonabschluss dürfen vereinzelt wieder Zuschauer in die Stadien. In der Bundesliga hofft der 1. FC Union auf bis zu 2.000 Fans.
Nach knapp siebenmonatiger Abstinenz sind am Wochenende erstmals wieder Zuschauer in der Fußball-Bundesliga zugelassen. Der Berliner Senat erteilte Union Berlin für das Heimspiel am Samstag gegen RB Leipzig die Erlaubnis, 2.000 Fans ins Stadion an der Alten Försterei zu lassen.
Rostock: Aufstieg mit 7.500 Fans im Stadion?
Drittligist Hansa Rostock hofft derweil auf eine Aufstiegsfeier vor 7.500 Zuschauern. Der 1. FC Köln muss im Bundesliga-Abstiegskampf genauso wie Meister Bayern München dagegen vor leeren Rängen antreten. Grund für die unterschiedlichen Regelungen sind die jeweiligen Inzidenzwerte in den Städten.
In Rostock liegt die Inzidenz derzeit weit unter 100. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern will am Dienstag eine Entscheidung treffen. Bereits im März hatte Hansa gegen den Halleschen FC einmal 702 Zuschauer ins Stadion lassen dürfen, danach waren die Inzidenzwerte aber wieder gestiegen.
Letzte Bundesliga-Spiele mit Fans im Oktober
Auch im Stadion An der Alten Försterei dürfte am Samstag die Stimmung steigen. Bis zu 2.000 Fans können bei der Begegnung gegen Leipzig dabei sein, wenn die Inzidenzzahlen in der Hauptstadt auch in den kommenden Tagen so niedrig bleiben wie aktuell. Das bestätigte Martin Pallgen, Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport der Deutschen Presse-Agentur.
Aktuell liegt der Inzidenzwert in Berlin bei 68,6. Das Hygienekonzept von Union sieht "eine Testpflicht für alle Besucher des Stadions vor", hieß es. Ausgenommen sind vollständig geimpfte oder von einer Corona-Erkrankung genesene Personen. Die Genehmigung stehe "unter dem Vorbehalt, dass das Pandemiegeschehen es zulässt".
Zuletzt trat Union am 24. Oktober 2020 gegen den SC Freiburg (1:1) vor Zuschauern an. 4.500 Fans waren in der normalerweise rund 22.000 Personen fassenden Arena im Berliner Stadtteil Köpenick dabei. Das bislang letzte Bundesligaspiel mit Fans auf den Tribünen war das 2:1 des VfL Wolfsburg gegen Arminia Bielefeld einen Tag später.
Keine Unterstützung für Köln im Abstiegskampf
In Köln ist die Hoffnung auf zumindest 500 Zuschauer im wichtigen Keller-Duell mit dem FC Schalke dagegen geplatzt. Der Tabellen-17. hatte am Sonntag - da lag die Inzidenz bei 89,8 - schon einen entsprechenden Antrag vorbereitet. "Der Inzidenzwert 100 ist der aktuellen Coronaschutzverordnung folgend ausschlaggebend. Da der Wert am Montag bei 105,3 lag, ist eine Teilzulassung von Zuschauern ausgeschlossen", sagte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Andernorts wird es in Nordrhein-Westfalen ebenfalls keine Zuschauer geben. Am Montag hatten neben Köln auch die Spielorte Dortmund (107,6) und Bochum (100,4) Sieben-Tage-Inzidenzen von über 100 aufgewiesen. Fünf Werktage unter 100 sind aber Pflicht, um bei einer Freiluftveranstaltung 500 Personen mit negativem Test einlassen zu dürfen.
Auch FC Bayern muss auf Fans verzichten
Auch in München bleiben die Stadiontore dicht. Das Kreisverwaltungsreferat erteilte dem FC Bayern eine Absage. "Nach derzeitiger Rechtslage sind bis 02.06.2021 keine Spiele mit Zuschauer*innen möglich", teilte die Behörde der "Abendzeitung" mit. Eine Sonderregelung für den letzten Spieltag gegen den FC Augsburg komme nicht in Betracht.
Zweitligist Holstein Kiel verzichtet in seinem letzten Saisonspiel gegen Darmstadt 98 freiwillig auf mögliche Fan-Unterstützung. "Auch wenn im Rahmen eines Modellprojekts eine begrenzte Anzahl von Zuschauern erlaubt sein könnte, werden wir unser letztes Heimspiel gegen Darmstadt 98 in der gewohnten Art und Weise wie in den vergangenen sieben Monaten im Holstein-Stadion austragen", sagte Klubchef Steffen Schneekloth .
- Bundesliga im Liveticker
Ergebnisse, Statistiken, Tabelle