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Fußball | WM-Qualifikation : DFB-Team: Alles wieder auf dem Prüfstand

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Die Blamage in der WM-Qualifikation bringt die deutsche Nationalmannschaft in die Bredouille. Joachim Löw steht unter Druck, zumindest zwei aussortierte Weltmeister zurückzuholen.

Jogi Löw
Zum Haareraufen: Joachim Löw beim 1:2 gegen Nordmazedonien.
Quelle: Reuters

Beinahe blitzartig hatten Joshua Kimmich und Leon Goretzka als erste den Ort der Blamage verlassen. Nix wie runter vom Rasen der Duisburger Arena, wo Gegner Nordmazedonien nach einem nicht unverdienten 2:1-Sieg gegen die deutsche Fußball-Nationalelf in der WM-Qualifikation Veitstänze aufführte.

Vor dem Stadion bogen bereits die ersten Autos mit Hupkonzerten und Fanfaren auf den Parkplatz, bald hatte sich draußen vor den Absperrgittern eine größere Gruppe nordmazedonischer Landsleute versammelt, die die Sensation mit Landesflaggen und Gesängen feierte.

Mazedonier feiern, DFB-Kicker am Boden

Wirklich coronagerecht sah die Szenerie draußen im Sportpark Wedau nicht aus, während sich Bundestrainer Joachim Löw drinnen den Mund-und-Nasenschutz abnahm, um einen dringenden Appell an ganz Fußball-Deutschland zu richten.

Auf keinen Fall dürfen wir jetzt völlig den Glauben verlieren an die Stärke, die die Mannschaft hat.
Bundestrainer Joachim Löw

"Auf keinen Fall dürfen wir auch das Gefühl verlieren, dass wir in der Lage sind, ein sehr gutes Turnier zu spielen. Das habe ich eben auch den Spielern gesagt", so Löw weiter. Doch waren seine Warnungen vor dem aufsässigen Widerpart vom Balkan im Vorfeld offensichtlich auf taube Ohren gestoßen.

ZDF-Reporter Boris Büchler findet, Bundestrainer Joachim Löw habe trotz des "erbärmlichen Auftritts" beim 1:2 gegen Nordmazedonien Vertrauen verdient. Löw wirke "energiegeladen."

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Neben der Schwerfälligkeit war eben auch der Schlendrian ein ständiger Begleiter in Löws 33. und letztem  WM-Qualifikationsspiel, in dem es erstmals eine Niederlage setzte. Nun übergibt Löw seinem Nachfolger zwar keine unlösbare Aufgabe, doch sollte die DFB-Elf die Direktqualifikation für Katar nicht durch weitere Ausrutscher sabotieren. Denn der Weg für die Gruppenzweiten ist ausgesprochen steinig.

Müller und Hummels bleiben ein Thema

Löw muss sich damit gar nicht mehr beschäftigen. Sein Blick gilt ab sofort der EM-Endrunde – und ab sofort wird die Kaderzusammenstellung noch kritischer beleuchtet als ohnehin. Löw verriet, dass die UEFA womöglich als Folge der Pandemie ein XXL-Aufgebot von 25 oder 26 Spielern erlaubt. Löw selbst will dann "irgendwann im Mai" die Kardinalfrage klären: Können Mats Hummels und Thomas Müller für mehr Stabilität in der Abwehr und Klarheit im Angriff sorgen? Jerome Boateng ist intern kein Thema mehr.

Der Druck auf den Bundestrainer wächst. Der 61-Jährige blieb indes bei seiner üblichen Rhetorik. "Die Frage ist ja auch nicht gestellt worden nach den letzten beiden Spielen. Wir haben gesagt, dass die Entscheidung insgesamt dann im Mai fällt." Insgeheim hatte Löw sicher gehofft, dass drei souveräne Siege in der WM-Qualifikation - garniert mit gesellschaftlichem Engagement der Mannschaft zur Menschenrechtslage - wieder einen Gemeinsinn herstellen, der eine Rückholaktion gar nicht erforderlich macht. Doch diese Hoffnungen haben sich schneller verflüchtigt als Aerosole in der Frühlingsluft.

Löw nach Rückschlag im Krisenmodus

Löw steht wieder mitten im Krisenmodus. "Das war ein richtiger Rückschlag. Wir haben nicht dieses Tempospiel gehabt, nicht diese schnellen Ballpassagen", erklärte er. Zu leichten Abspielfehlern und fehlender Zuordnung bei den Gegentoren gesellte sich eine erneut schlampige Chancenverwertung, die sich in der verstolperten Gelegenheit zum 2:1 durch Timo Werner offenbarte (79.). Löw verortete hier einen "Knacks" für seine Mannschaft; der verunsicherte Stürmer vom FC Chelsea würde sich "selbst die größten Vorwürfe" machen.

Wen nimmt Löw mit zur EM?

Ansonsten empfahl der Bundestrainer seinen Spielern, sich  bloß nicht "irgendwelche Alibis zu suchen", sondern sich Gedanken zu machen, was sie verbessern können. Löws Prognose in Blickrichtung EM, zu der am 25. Mai in Seefeld die Vorbereitung beginnen soll, wirkte allerdings arg optimistisch: "Wenn wir etwas Zeit haben, dann werden wir da schon auch Konstanz reinbringen und die richtigen Dinge anpacken." Ansonsten könnte es in der Gruppe mit Weltmeister Frankreich (15. Juni) und Europameister Portugal (19. Juni) schnell ein böses Erwachen geben.

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