Kritik von Fußballerinnen:Warum sind keine Frauen im DFB-Expertenrat?
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Kaum gegründet, schon hagelt's Kritik an der Zusammenstellung des neuen DFB-Expertenrats. Mangelnde Diversität lautet der Vorwurf namhafter Fußballerinnen.
WM-Expertin bei der ARD: Nationaltorhüterin Almuth Schult
Quelle: Imago
Die ehemalige Nationalspielerin Tabea Kemme hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die Zusammenstellung des Expertenrats kritisiert. "Diversity at it's best", kommentierte die 30-Jährige das nur aus Männern bestehende Gremium im Interview mit t-online voller Ironie. Dazu bemängelte Kemme die Art und Weise der Problemlösung:
WM-Expertin bei Magenta-TV: Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme.
Quelle: Imago
Auch Nationalspielerin Almuth Schult sieht den DFB in dieser Sache auf dem falschen Weg. "Dass man nicht auf Diversität schaut, kann ich null verstehen", sagte die Torhüterin in der ARD: "Weil es auch darum geht, den DFB zukunftsträchtig aufzustellen."
Weichenstellung: Der DFB hat nach dem WM-Debakel der Nationalmannschaft und dem Abgang von Geschäftsführer Oliver Bierhoff ein prominent besetztes Expertengremium berufen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf wehrte sich gegen Kritik an der Zusammenstellung des neuen Expertengremiums ohne Beteiligung von Frauen verteidigt. "Es war nicht unser erstes Kriterium, hier für Vielfalt und Diversität zu sorgen, das machen wir an anderer Stelle im Verband", sagte Neuendorf in der ARD.
Dabei verwies er auf eine diverse Zusammensetzung von Gremien im Verband: "Hier ist es einfach so, dass wir Menschen brauchen, die über eine Menge Erfahrung verfügen, die in der Männer-Nationalmannschaft gespielt haben, die für den DFB gearbeitet haben, die über einen reichen Erfahrungsschatz im Profigeschäft, die über eine Reihe von Kontakten verfügen."
Auf der Suche nach Bierhoff-Nachfolger
Unter der Leitung von Neuendorf (61 Jahre) und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (63) wird diese von Karl-Heinz Rummenigge (67), Rudi Völler (62), Oliver Kahn (53), Matthias Sammer (55) und Oliver Mintzlaff (47) gebildet. Das Gremium soll über die Zukunft der DFB-Auswahl und die künftige Besetzung des Postens des ehemaligen Geschäftsführers Oliver Bierhoff beraten.
"Ich glaube, dass dieser Kreis gut gesetzt ist", sagte Neuendorf bei MagentaTV, "ich bin zu jedem Gespräch bereit mit Menschen, die glauben, sich ernsthaft einbringen zu können."