Die Verhandlung des DFB-Sportgerichts gegen Verbandschef Fritz Keller hat kein Ergebnis gebracht. Das Gremium will Mitte nächster Woche ein Urteil fällen.
Das Urteil der Ethikkammer des DFB-Sportgerichts im Verfahren gegen den scheidenden DFB-Präsidenten Fritz Keller ist vertagt worden. Wie der DFB nach der nicht öffentlichen Verhandlung unter dem Vorsitz von Hans E. Lorenz bekanntgab, soll die Entscheidung in der kommenden Woche verkündet werden. "Für Mitte nächster Woche" sei damit zu rechnen, sagte Lorenz.
Erster Präsident vor Ethikkammer
Keller, der seinen Rücktritt für kommenden Montag angekündigt hat, musste sich als erster DFB-Präsident überhaupt vor der Ethikkammer des verbandseigenen Sportgerichts verantworten.
DFB-Präsident Fritz Keller wird sein Amt zur Verfügung zu stellen. Rainer Koch und Peter Peters übernehmen die Interims-Präsidentschaft bis zum nächsten Bundestag. Auch Generalsekretär Friedrich Curtius wird gehen.
Keller hatte unter dem Druck der massiven öffentlichen Kritik und dem Misstrauensvotum der Chefs der Länder- und Regionalverbände am vergangenen Dienstag seine "grundsätzliche Bereitschaft" zum Rückzug aus dem Amt nach Abschluss des Verfahrens erklärt.
Angekündigter Rücktritt
Dies hatte er für kommenden Montag "nach Abschluss der Verhandlung" angekündigt. Es wurde zunächst nicht erwartet, dass die Vertagung des Urteils einen Einfluss auf diesen Zeitplan haben wird.
In dem Verfahren geht es um seine verbale Entgleisung aus einer Präsidiumssitzung am 23. April. Dort hatte der 64-Jährige seinen Vizepräsidenten Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler verglichen.
Interimspräsidenten Koch und Peters
Nach Kellers Rücktritt in der kommenden Woche wird der DFB interimsweise von Koch und dem Vizepräsidenten Peter Peters bis zum nächsten Bundestag voraussichtlich Anfang 2022 geführt.