Beim FC Bayern sprechen sie offensiv vom Triple. Dass sie in Gedanken mehr in Lissabon sind als bei Leverkusen, könnte die Chance für die Werkself im Berliner Finale erhöhen.
Beim ersten Mal, als beim FC Bayern überraschend offensiv vom Triple gesprochen wurde, war an Fußball nicht zu denken. Mitte März war das, als sich der Lockdown über die Liga zu legen begann.
Umso erstaunlicher gerieten die Triple-Ansagen, und dass diese vom zurückhaltenden Hansi Flick kamen, machte sie noch verblüffender. "Das Triple ist ja immer ein Thema, und es scheint im Machbaren zu sein", sagte der Münchner Trainer.
Bayern vorm 20. Pokaltitel
Inzwischen ist Juli und die Ungewissheit längst wieder der Zuversicht gewichen, zumal nach 16 Pflichtspielsiegen in Serie. Nach ihrem achten Meistertitel hintereinander und dem 30. insgesamt steht am Samstag das Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen (Anstoß 20 Uhr) an.
Fest eingeplant haben die Münchner ihren 20. Pokaltitel. Ähnlich überzeugt äußern sie sich übers angestrebte Triple. Ihr 13. Double soll eine Durchgangstation zum zweiten Dreifach-Triumph sein.
Müllers Versprechen
Es gibt beim FC Bayern kaum jemanden, der sich nicht schon voller Optimismus dazu geäußert hat. Wie Thomas Müller, der den Mitarbeitern beim Meisterempfang jüngst zurief: "Wir ziehen durch bis Ende August. Wann ist das Finale? Am 23. August. Dann sehen wir uns am 24. wieder hier."
Auch in der Klubführung ist man überzeugt, den Henkelpott holen zu können. Zumal nach 31 Pflichtspielen unter Flick mit nur zwei Niederlagen und einem 0:0 gegen Leipzig.
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Die Bayern haben ihren Königstransfer
Der lange ersehnte Wechsel von Fußball-Nationalspieler Leroy Sane von Manchester City zu Bayern München ist nach fast einjähriger Hängepartie perfekt.
Hoeneß und Hainer optimistisch
"Wenn unsere Mannschaft diese Form konservieren kann, haben wir eine gute Chance, alles zu gewinnen", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Und Herbert Hainer, Nachfolger als Präsident, befand:
Dass die Bayern in Gedanken schon mehr in Lissabon als bei Leverkusen sind, könnte die Chance für die Werkself in Berlin erhöhen. Eine der beiden 1:2-Niederlagen unter Flick hatte sie dem Meister zugefügt, sogar in München.
Angstgegner Leverkusen
Das zweite Treffen in Leverkusen ging für die Mannschaft von Trainer Peter Bosz zwar 2:4 verloren, doch erneut fehlte ihr Bester. Nun wird der auch von den Bayern umworbene Mittelfeldspieler Kai Havertz, 21, dabei sein. Und ebenso die Erinnerung an ihre durchaus verheißungsvolle Bilanz.
Unter Bosz gewann Bayer zwei der drei Spiele gegen die Bayern. Zudem ist Leverkusen (vier Siege und drei Remis) in den 16 Vergleichen seit 2012 nach Mönchengladbach (fünf/drei) der erfolgreichste Gegner der Münchner.
Bayern gewann 19 von 23 Pokalfinals
Dennoch gehen die Bayern als Favorit ins Finale. Von ihren 23 Pokal-Endspielen gewannen sie 19. Zwei der vier Niederlagen fielen allerdings in die vergangenen acht Jahre.
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Die erste davon kam 2012 gegen Dortmund zustande, eine Woche vor dem verlorenen Finale der Champions League gegen den FC Chelsea. Ihr erstes Triple gewannen die Bayern ein Jahr später.
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