Jede Menge Chancen, vier Tore: Die deutschen Fußballerinnen starten mit einem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen Dänemark in die EM.
Die deutschen Fußballfrauen sind mit einem Sieg in die EM in England gestartet. Gegen Dänemark, den EM-Zweiten von 2017, setzte sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit 4:0 (1:0) durch.
Spanien und Finnland die weiteren Gegnerinnen
Lina Magull (21.), Lea Schüller (57.), Lena Lattwein (78.) und Alexandra Popp (86.) erzielten vor 15.746 Zuschauern in Brentford die Tore für die DFB-Frauen, die in der ersten Halbzeit zudem dreimal am Aluminium scheiterten. Weitere Gegner in der Gruppe B sind Spanien am 12. Juli und Finnland am 16. Juli.
"Wir haben uns in einen Rausch gespielt. Wir sind alle sehr zufrieden. Unser Angriffspressing hat sehr gut funktioniert", sagte Schüller im ZDF. "Wir haben ein überragendes Spiel gemacht. Wir waren unheimlich dominant, aggressiv", betonte auch Trainerin Voss-Tecklenburg. "Die Erleichterung ist natürlich groß. Das ist eine gute Basis. eine tolle Ausgangslage, aber noch ist nichts gewonnen."
DFB-Team lässt zunächst viele Chancen liegen
Das Duell mit den Däninnen war nur zwischenzeitlich das von Ehrengast und DFB-Präsident Bernd Neuendorf prophezeite "schwierige Spiel". Vor allem weil der zweimalige Weltmeister zu viele Chancen liegen ließ.
Im Stadion des Premier-League-Männer-Klubs FC Brentford machten die jeweils etwa 1.500 Fans aus Deutschland und Dänemark mächtig Stimmung. Vor fünf Jahren war die deutsche Auswahl im EM-Viertelfinale an den Däninnen gescheitert, dieses Mal erwischte sie einen starken Start.
Drei Aluminiumtreffer nach 13 Minuten
Nach 13 Minuten hatten die DFB-Frauen bereits dreimal Aluminium getroffen: zweimal durch Außenverteidigerin Felicitas Rauch, dann stand allerdings Bundesliga-Torschützenkönigin Schüller bei ihrem Kopfball an den Pfosten im Abseits.
Voss-Tecklenburg ließ die gleiche Startelf auflaufen wie beim 7:0 im Testspiel gegen die Schweiz - also mit dem Bayern-Duo Klara Bühl und Schüller sowie der Wolfsburgerin Svenja Huth im Angriff. Huth trug auch die Kapitänsbinde. Sie stürmte auf der rechten Seite unermüdlich los und brachte eine Flanke nach der anderen herein.
Magull trifft entschlossen zum 1:0
Nach einer energischen Balleroberung war es dann Magull, die den Ball zum 1:0 in den Winkel knallte. Die Führung verlieh den Deutschen noch mehr Ballsicherheit. Urplötzlich aber musste sich Torhüterin Merle Frohms mächtig strecken, um einen Distanzschuss von Signe Bruun abzuwehren (29.).
Die dänische Kapitänin Pernille Harder, zweimalige "Europas Fußballerin des Jahres" und ehemalige Wolfsburgerin, hatte das DFB-Team erstmal gut im Griff.
Popp kommt als Joker und besorgt den Endstand.
Auch nach der Pause griffen die deutschen Frauen früh an und ließen ihrem Gegner wenig Raum. Nach einer Magull-Ecke köpfte Schüller zum 2:0 ein. Wolfsburgs Popp, mit nun 115 Länderspielen die erfahrenste, kam nach einer guten Stunde für Schüller zum ersten EM-Einsatz ihrer langen Karriere.
Die etatmäßige Spielführerin und Olympiasiegerin von 2016 hatte die beiden vergangenen Turniere verletzt verpasst. Nachdem ihre Klubkollegin Lattwein mit dem Treffer zum 3:0 alles klar machte, traf schließlich auch Popp per Kopfball. "Ich kann es gar nicht glauben. Ich bin mega-froh, dass wir so einen Auftaktsieg geschafft haben", sagte Popp. In der Nachspielzeit sah die Dänin Katherine Kühl noch die Gelb-Rote Karte.