EL-Halbfinale: Alonso trifft alten Weggefährten Mourinho

    Leverkusen muss in Rom ran:Alonso trifft auf alten Weggefährten Mourinho

    von Andreas Morbach
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    Leverkusen steht zum vierten Mal in einem europäischen Halbfinale. In der Europa League gibt es für Trainer Xabi Alonso ein Wiedersehen mit seinem früheren Trainer José Mourinho.

    Xabi Alonso
    Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen)
    Quelle: Imago

    Seine guten Deutschkenntnisse aus den drei Jahren als Spieler beim FC Bayern hat Xabi Alonso seit der ersten Pressekonferenz als Cheftrainer von Bayer Leverkusen immer konsequent eingebracht. Vor der ersten Halbfinal-Partie in der Europa League bei der AS Rom (Anstoß 21 Uhr) kam der 41-Jährige bei einem Wort jedoch kurz ins Stocken.

    Ein Halbfinale für Bayer 04 "schön und wichtig"

    "Geschichte - sagt man das so?", vergewisserte er sich also rasch, als er über die Historie des Werksklubs auf der internationalen Fußballbühne sprach. Und der Spanier wusste dabei genau: "In Europa in einem Halbfinale zu stehen - das ist hier nicht oft passiert." Deshalb sei das jetzige Erlebnis auch "schön und wichtig für diesen Verein".
    Kurz zuvor hatte er zum Ausblick auf die Duelle mit den Römern und deren Übungsleiter José Mourinho, zwischen 2010 und 2013 Alonsos Trainer bei Real Madrid, bereits erklärt: "Das wird sehr schön sein für mich." Selbst das war dem höflichen Señor aus dem Baskenland aber offenkundig schon zu viel Fokus auf sich selbst. Jedenfalls fügte er schnell hinzu: "Es geht hier nicht um mich."
    Jose Mourinho und Xabier Alonso, aufgenommen am 17.08.2010
    Von 2010 bis 2013 gemeinsam bei Real Madrid: Trainer Jose Mourinho und Xabi Alonso. (Archivbild)
    Quelle: Imago

    Mourinhos Erfolg mit Porto - und seine Folgen

    Fast immer um den ersten Übungsleiter geht es dafür beim Gegner. Seit dem Sommer 2004 ist der Name José Mourinho schließlich Programm.
    Damals startete der impulsive Portugiese als frischgebackener Sieger in der Champions League mit Porto sein erstes Engagement beim FC Chelsea. Er denke, er sei "jemand Besonderes", sagte der Coach bei seiner Vorstellung in London mit Verweis auf den Triumph in der Königsklasse fünf Wochen zuvor. Ein Satz, der ihm den medialen Beinamen "The Special One" einbrachte.

    Schon drei Platzverweise in dieser Saison für Mourinho

    Sein Ruf als einer der streitbarsten Trainer in der Branche begleitete Mourinho vor zwei Jahren auch in die Ewige Stadt. Beim Einstieg bei der AS Rom versicherte er deshalb: "Ich werde nicht der Typ sein, der nach Ärger sucht." Und Mourinho ergänzte damals:

    Ich habe jetzt mehr Erfahrung und bin emotional ausgeglichener.

    José Mourinho

    Zu einem kreuzbraven Fußballlehrer mutierte der Mann aus der Küstenstadt Setubal in der Serie A dann aber doch nicht: So kassierte er in dieser Saison bereits drei Platzverweise. Und beim Viertelfinalsieg gegen Feyenoord Rotterdam gab er am Ende der Verlängerung den entfesselten Einpeitscher.

    Mourinho als Stimmungsmacher im Olympiastadion

    Mit wild rudernden Armen lief Mourinho vor den Zuschauerrängen entlang und heizte die Stimmung unter den singenden Fans im römischen Olympiastadion dadurch zusätzlich an - während Xabi Alonso Bayers Halbfinaleinzug bei Union Saint-Gilloise mit verschränkten Armen vom Mittelkreis aus verfolgte, den Blick seelenruhig auf seine feiernden Kicker gerichtet.
    Der frühere Mittelfeldstratege hat der Werkself Spielkontrolle und defensive Stabilität verpasst, sie so aus dem Abstiegssumpf ins obere Tabellendrittel und unter die letzten Vier in der Europa League geführt - und im ersten Job als Trainer eines Profiteams direkt auf sich aufmerksam gemacht.

    Mourinho sah Alonsos Trainerkarriere schon früh vorher

    Tottenham Hotspur, West Ham United und auch Real Madrid sollen nun an Alonsos Diensten interessiert sein. Das Interesse an seinen Diensten verbindet ihn mit seinem Gegenüber. José Mourinho, der mit Rom im vergangenen Jahr die Conference League - sein fünfter europäischer Titel - gewann, soll bei Paris Saint-Germain hoch im Kurs stehen, dort den geplanten personellen Umbruch vorantreiben.
    Auch das berufliche Faible für eine stabile Defensive und konsequentes Umschaltspiel verbindet die Bank-Chefs der beiden Halbfinalisten, ebenso wie ihre gemeinsame Zeit bei den Königlichen. Mourinho bezeichnet Alonso heute als einen Freund - von dem er schon damals, als er noch Spieler bei Real war, gewusst habe, dass er mal ein guter Trainer wird.

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