Kein weiteres Turnier in Sicht:DFB bewirbt sich für Frauen-EM 2029
|
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich um die Ausrichtung der Frauen-EM 2029 beworben. Die EM wäre für Deutschland die letzte Chance auf ein großes Turnier für die nahe Zukunft.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich mit dem Bid Book für die EM 2029
Quelle: dpa
Das sogenannte Bid Book, also die Bewerbungsmappe, übermittelt der Deutsche Fußball-Bund an diesem Mittwoch digital und ohne viel Brimborium an die UEFA. Die Hoffnungen des DFB auf die Austragung der Frauen-EM 2029 sind enorm. Es wäre wahrscheinlich auf viele Jahre hinaus das einzige ganz große Turnier in Deutschland.
Kein weiteres Fußball-Turnier für Deutschland in naher Zukunft
Nach der Heim-EM im vergangenen Jahr und angesichts der längst vergebenen WM-Turniere 2030 (sechs Länder auf drei Kontinenten) und 2034 (Saudi-Arabien) ist bei den Männern hierzulande kein weiteres Highlight in Sicht. Die Maxime von FIFA-Boss Gianni Infantino - "We make football truthly global" ("Wir machen den Fußball wahrhaftig global") - setzt sich auch bei den Frauen durch.
Die Highlights der Nations-League-Partie Deutschland - Österreich in Nürnberg, kommentiert von Gari Paubandt25.02.2025 | 8:41 min
Große Chancen für Afrika bei WM 2031 und 2035
Das hat auch der DFB schon zu spüren bekommen, als der weltgrößte Einzelsport-Fachverband mit seiner Bewerbung für die WM 2027 scheiterte. Die Endrunde ging an Brasilien und damit erstmals nach Südamerika. Ein weiterer WM-Anlauf parallel zu den EM-Plänen für 2029 wäre für den DFB ein Vabanquespiel - mit enormem Zeitdruck und überschaubaren Erfolgsaussichten.
Denn der Weltverband hat sich inzwischen festgelegt: 2031 wird die Weltmeisterschaft an die Nord- und Zentralamerikanische und Karibische Fußballkonföderation (Concacaf) oder an Afrika vergeben, 2035 an Afrika oder die UEFA. Da hat aber bereits England gemeinsam mit Nordirland, Schottland und Wales seinen Hut in den Ring geworfen. Marokko und Südafrika gelten als Interessenten für Afrika.
Giulia Gwinn ist neue Kapitänin der DFB-Frauen. Damit beerbt die Spielerin vom FC Bayern Alexandra Popp, die ihre Karriere im DFB-Triko beendet hat.19.02.2025 | 1:03 min
Wird der DFB sich ganz auf seine EM-Bewerbung für 2029 konzentrieren?
Beide Turniere, so beschloss es jetzt die FIFA, werden wie zuletzt bei den Männern in einem gemeinsamen Verfahren vergeben - und zwar bereits im Frühjahr 2026. Bereits bis Ende dieses Monats müsste der DFB, der 2011 die WM ausrichtete, sein Interesse bekunden. Also dies im Schnellverfahren in seinen Gremien beschließen.
Als wahrscheinlicher gilt nach dpa-Informationen, dass sich der DFB ganz auf seine EM-Bewerbung für 2029 konzentriert. Am vergangenen Wochenende präsentierte der Verband den Slogan der DFB-Kampagne: "Together We Rise". Damit werde zum Ausdruck gebracht, dass mit dem Turnier in Deutschland zu einem deutlichen Wachstum des Frauenfußballs in ganz Europa beigetragen werden soll. Bernd Neuendorf wirbt mit einer imposanten Zahl. Kürzlich formulierte er das imposante Vorhaben:
Unser Ziel ist es bei den Spielen, die wir dann sehen, über eine Million Zuschauer ins Stadion zu bringen.
„
DFB-Präsident Bernd Neuendorf
Der bisherige EM-Rekord war beim vergangenen Turnier in England mit insgesamt 574.875 Fans aufgestellt worden. Die EM soll 2029 nicht nur emotional, sondern auch wirtschaftlich ein Erfolg werden. "Das muss man leider sagen: Bei allen Europameisterschaften, die wir bis jetzt hatten, war das ein Zuschussgeschäft der UEFA. Wir haben den Anspruch, dass hier zumindest eine schwarze Null geschrieben wird", sagte Neuendorf.
UEFA-Direktorin Nadine Keßler erklärt vor der Auslosung, warum die EM 2025 größer wird als in England und die Klub-WM der Männer keine echte Konkurrenz ist.
Interview
Mitbewerber für die kontinentalen Titelkämpfe sind Polen, Portugal, Italien - und vor allem das stark eingeschätzte Duo Dänemark und Schweden mit seinem gemeinsamen Projekt. Ende August 2025 ist als Frist für den Eingang der finalen Bewerbungsunterlagen festgesetzt. Im kommenden Dezember wird der Ausrichter durch das UEFA-Exekutivkomitee bekanntgegeben. Bis dahin heißt es für den DFB, kräftig die Werbetrommel zu rühren.
Quelle: Reuters
Sie wollen über Sport stets auf dem Laufenden bleiben? Dann ist unser sportstudio-WhatsApp-Channel genau das Richtige für Sie. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten News direkt auf Ihr Smartphone. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: sportstudio-WhatsApp-Channel.