Fußball: Spielerinnen schreiben Brandbrief an FIFA

    "Mittelfinger für Frauenfußball":Spielerinnen schreiben Brandbrief an FIFA

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    Der Vertrag zwischen der FIFA und dem saudischen Ölriesen Aramco sei "ein Schlag in die Magengrube", kritisieren mehr als 100 Fußballerinnen und fordern, den Deal zu beenden.

    Aussenansicht des Home of FIFA in Zürich.
    Bis 2027 hat die FIFA eine Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern Aramco aus Saudi-Arabien vereinbart.
    Quelle: Imago

    Mehr als 100 Profifußballerinnen haben die FIFA scharf für den Sponsoringdeal mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco kritisiert und ein Ende der Partnerschaft gefordert. Die Zusammenarbeit sei "wie ein Mittelfinger für den Fußball der Frauen", heißt es in einem offenen Brief an den Weltverbandschef Gianni Infantino.

    Wir haben von unserem Dachverband etwas viel Besseres verdient, als dass er sich mit diesem albtraumhaften Sponsor verbündet.

    Profifußballerinnen in einem offenen Brief an FIFA-Boss Infantino

    Sponsoring-Vertrag gilt bis 2027

    Die FIFA hatte den Sponsoringvertrag bis 2027 mit dem Ölriesen im April öffentlich gemacht. Die Vereinbarung umschließt unter anderem die Männer-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sowie die Frauen-WM im darauffolgenden Jahr in Brasilien. Aramco ist der größte Ölkonzern der Welt und gehört zu mehr als 90 Prozent dem saudi-arabischen Staat.
    Saudi-Arabien gebe "Milliarden für Sportsponsoring aus, um vom brutalen Ruf des Regimes in Bezug auf die Menschenrechtslage abzulenken", heißt es. Neben der deutschen Nationalspielerin Paulina Krumbiegel (Juventus Turin) unterzeichneten auch die frühere US-Kapitänin Becky Sauerbrunn sowie die niederländische Starspielerin und frühere Bayern-Angreiferin Vivianne Miedema den Brief.

    Schwierige Lage für Frauen in Saudi-Arabien

    "Die saudischen Behörden treten nicht nur die Rechte der Frauen mit Füßen, sondern auch die Freiheit aller anderen Bürger", heißt es darin. Kritisiert wird neben dem Einfluss des Ölkonzerns auf den Klimawandel insbesondere die schwierige Lage für Frauen und der LGBTQ+-Community in Saudi-Arabien.

    Stellen Sie sich vor, dass von LGBTQ+-Spielerinnen, von denen viele Helden unseres Sports sind, erwartet wird, dass sie während der WM 2027 für die nationale Ölgesellschaft eines Regimes werben, das die Beziehungen, in denen sie leben, und die Werte, für die sie stehen, kriminalisiert?

    Profifußballerinnen in einem offenen Brief an FIFA-Boss Infantino

    Aramco sei als Sponsor "ein Schlag in die Magengrube für den Frauenfußball". Daher fordere man "die FIFA auf, diese Partnerschaft zu überdenken und Aramco durch andere Sponsoren zu ersetzen".

    FIFA verteidigt Zusammenarbeit

    Ein Sprecher des Weltverbandes verteidigte die Zusammenarbeit auf Nachfrage und erklärte: "Die FIFA ist eine integrative Organisation mit vielen kommerziellen Partnern, die auch andere Organisationen im Fußball und anderen Sportarten unterstützen."
    Von den Verträgen mit Aramco und mit anderen Unternehmen würde auch der Frauenfußball profitieren, da "die von der FIFA erzielten Sponsoringeinnahmen auf allen Ebenen wieder in den Sport investiert werden und die Investitionen in den Frauenfußball weiter zunehmen."

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    Quelle: Reuters

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    Quelle: SID, dpa

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