Fußball - Italien: 15 Punkte Abzug für Juventus Turin

    "Hammer-Urteil" in der Serie A:15 Punkte Abzug für Juventus Turin

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    Drakonische Strafe gegen Juventus Turin: Dem italienischen Rekordmeister werden wegen gefälschter Finanzberichte 15 Punkte abgezogen.

    Moise Kean von Juventus Turin hält die Hände vors Gesicht
    Schlechte Nachrichten für Moise Kean und Juventus Turin: Die Alte Dame wird wegen gefälschter Finanberichte hart bestraft.
    Quelle: epa

    Dem italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin werden wegen Bilanzfälschung 15 Punkte in der laufenden Saison der Serie A abgezogen. Das entschied das Sportgericht des italienischen Verbandes FIGC am Freitagabend.

    Juventus kann noch in Berufung gehen

    Der einstige Serienchampion soll bei seinen Bilanzen getrickst und dadurch mehr Geld für Transfers zur Verfügung gehabt haben - die Sportrichter gingen mit dem Strafmaß sogar noch weiter als die von Chefankläger Giuseppe Chinè geforderten neun Punkte Abzug. Juventus kann gegen das Urteil beim Italienischen Olympischen Komitee Coni in Berufung gehen.
    Sollte die Strafe bestehen bleiben, haben die Turiner kaum noch Chancen, in der Meisterschaft auf einem Tabellenplatz zu landen, der zur Teilnahme an den Europacup-Wettbewerben berechtigt. Von einem "Hammer-Urteil" schrieben die italienischen Medien am Freitagabend übereinstimmend.

    Klub soll Bilanz geschönt haben

    In dem Fall geht es um fingierte Spielerbewertungen. Den Turinern wird vorgeworfen, einigen Profis in der Vergangenheit bewusst falsche Marktwerte zugeschrieben zu haben - allein in den Jahren 2018, 2019 und 2020 soll die Vereinsbilanz so um mehr als 100 Millionen Euro beschönigt worden sein.
    Das FIGC-Sportgericht hatte Juve und andere Vereine wegen dieser Vorwürfe schon einmal freigesprochen - durch neue Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren aber wieder aufgenommen.

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    Juve-Bosse werden auch individuell bestraft

    Neben dem Punktabzug wurden auch die ehemaligen Klubbosse individuell bestraft. Ex-Präsident Andrea Agnelli etwa wurde für zwei Jahre, der ehemalige Vizepräsident Pavel Nedved für acht Monate für jegliche Aktivitäten im italienischen Fußball gesperrt. Ex-Geschäftsführer Fabio Paratici erhielt gar eine Sperre für 30 Monate.
    Das Gericht wird beantragen, dass die Sperren auch auf europäische und internationale Wettbewerbe ausgeweitet wird. Das könnte vor allem Paratici treffen, der seit 2021 Sportdirektor bei Tottenham Hotspur in England ist.
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