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Vor dem Spiel gegen Deutschland : Italiens Talente mischen Nations League auf

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Italiens bisherige Auftritte in der Nations League haben eine unerwartete Euphorie entfacht. Die Nachwuchsfrage spaltet das Land des Europameisters aber weiter.

Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini
Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini bindet verstärkt junge Talente in seine Mannschaft ein. In der Nations League hat er damit Erfolg.
Quelle: Massimo Paolone/LaPresse/AP/dpa

Das Problem mit dem Nachwuchs, der nicht nachkommt, hat Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini fürs Erste wieder auf seine Art gelöst. Für die vier Nations-League-Partien gegen Deutschland, Ungarn und England hatte der Commissario Tecnico 35 Spieler nominiert - darunter zwölf potentielle Debütanten.

Mancinis Devise - Platz für die Jungen

"Spazio ai giovani", Platz für die Jungen, hatte Mancini vor dem 0:3 in der Finalissima gegen Argentinien dazu erklärt. Es war ein Wagnis, auch angesichts der Gegner in der Nations-League-Gruppe 3.

Doch von Skepsis ist vor dem Rückspiel gegen die DFB-Elf am Dienstag (20:45 Uhr/ZDF) in Mönchengladbach nur noch wenig zu spüren. Italiens unbekümmerte Auftritte gegen Deutschland (1:1), Ungarn (2:1) und England (0:0) wecken Erinnerungen an jenes Azzurri-Team, das vor elf Monaten Europameister wurde. Sie sind zudem ein Punktsieg für den Vater des EM-Erfolgs, der erst vor kurzem wieder kritisierte:

Es gibt viele gute junge Spieler in Italien, die aber keinen Platz bekommen. In den vergangenen vier Jahren ist da wenig passiert.
Roberto Mancini

Mancini hält der Liga den Spiegel vor

32 Prozent italienische Spieler in der Serie A würden die Möglichkeiten der Nationalelf stark limitieren, mahnte der 57-jährige Trainer des amtierenden EM-Champions, der im März zum zweiten Mal in Folge die WM-Qualifikation verpasste, an. Damit geht Mancini auf Konfrontationskurs mit heimischen Vereinsfunktionären, die sich vehement gegen den Vorwurf wehren, dass Italiens Klubs schon in der Jugend verstärkt auf ausländische Talente setzten.

"Hören wir auf mit dieser Geschichte! Wenn es gute italienische Spieler gäbe, würden sie spielen", betonte etwa Walter Sabatini, Ex-Sportdirektor von AS und Lazio Rom, Ende Mai in der "La Repubblica". Jetzt hält Mancini der Liga den Spiegel vor - übrigens nicht zum ersten Mal. Im September 2018 nominierte er Nicolò Zaniolo in Italiens A-Kader, noch bevor dieser seinen Serie-A-Einstand gab. Nicolò Barella spielte bei seinem Länderspieldebüt noch für Cagliari.

Italiens Talente sind europaweit begehrt

Zaniolo (22) ist mittlerweile beim AS Rom unter José Mourinho gesetzt, schoss das 1:0-Siegtor im Conference-League-Finale. Die EM verpasste er verletzungsbedingt. Europameister Barella (25) ist weder bei Inter noch bei Italien wegzudenken. Diesmal sind Debütanten wie Wilfried Gnonto (18 Jahre/FC Zürich), Federico Gatti (23/Frosinone) und Davide Frattesi (22/Sassuolo) in aller Munde.

Die Neuauflage des EM-Finales zwischen England und Italien endet in der Nations League 0:0. Dabei hatten beide Teams in der ersten Hälfte gute Chancen.

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Sturmtalent Gnonto, der gegen Deutschland kurz nach seiner Einwechslung das 1:0 vorbereitete, wird mit Freiburg und Hoffenheim in Verbindung gebracht. Der von Juventus in die Serie B verliehene Innenverteidiger Gatti spielte 2020 noch in Liga vier. Bei seinem Startelfdebüt gegen England war ihm das nicht anzumerken.

Richtige Zeit für den Umbruch

Die Frage scheint also weniger zu sein, ob Italien die Talente ausgehen - sondern eher, wie sie besser gefördert werden können. Der nach dem WM-Aus angezählte Mancini scheint derweil alle Zweifel daran beseitigt zu haben, der richtige Mann für den nächsten Neustart zu sein. "Der Trainer leistet großartige Arbeit. Er zeigt, dass es viele Jungs in der Serie B gibt, die sich ein Trikot in der Serie A verdienen", findet Europameister Matteo Pessina, der selbst ein Senkrechtstarter war.

Italien setzt sich in der Nations League mit 2:1 gegen Ungarn durch und liegt in der Gruppe 3 mit Deutschland nach zwei Spieltagen an der Spitze.

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Mancini gibt sich indes überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir es so gut machen würden“, meinte Italiens Coach nach dem 0:0 in England. Das Playoff-Aus gegen Nordmazedonien kann der unverhoffte Jugendaufschwung nicht vergessen machen. Bei der Ursachenforschung scheinen die jüngsten Auftritte aber zu helfen.

Es war unmöglich, den Umbruch früher zu vollziehen.
Roberto Mancini

sagt Mancini mit Blick auf die heiße Phase der WM-Qualifikation, die eineinhalb Monate nach der EM begann. Und denkt schon weiter: "Diese Jungs werden mit den Europameistern eine schöne Mannschaft bilden."

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