Erster Sieg und was für einer: Im vierten Spiel in der Nations League besiegt die deutsche Nationalmannschaft den Europameister Italien klar mit 5:2 (2:0).
Im vierten Anlauf der erste Erfolg in der laufenden Nations League: Mit dem 5:2 gegen Italien feiert Deutschland zudem den ersten Pflichtspielsieg gegen die Südeuropäer.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kann doch noch gewinnen. Gegen Italien kam das Team von Bundestrainer Hansi Flick in Mönchengladbach zu einem unerwartet deutlichen 5:2 (2:0)-Erfolg und verbessert sich in der Gruppe 3 der Nations League hinter Ungarn auf den zweiten Platz.
Kapitän Neuer: Ein "wichtiger Meilenstein"
"Man muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, das war ein richtiger Stresstest für uns", sagte Flick im ZDF: "Siege sind wichtig, weil sie gut fürs Selbstvertrauen sind." Und Kapitän Manuel Neuer sprach von einem "wichtigen Meilenstein" und lobte: "Man hat heute gemerkt, dass wir das Spiel dominieren wollten."
Joshua Kimmich (10.), Ilkay Gündogan (45.+4/FE), Thomas Müller (51.) sowie zweimal Timo Werner (68., 69.) erzielten die Treffer für die gegenüber dem 1:1 am Samstag in Ungarn stark verbesserte deutsche Mannschaft. Wilfried Gnonto (78.) und Allessandro Bastoni (90.+4) gelang in den Schlussminuten noch eine Ergebniskosmetik für Italien.
Die ungarische Fußball-Nationalelf gewinnt überraschend ihr Nations-League-Spiel in Wolverhampton - für die Engländer gab es ein 0:4-Debakel.
Bundestrainer Flick baut Startelf erneut um
Wie schon in den Partien davor hatte Flick seine Startelf auch gegen Italien kräftig umgebaut. Fünf Neue rückten ins Team, darunter Abwehrchef Antonio Rüdiger und der zuletzt heftig kritisierte Leroy Sané. Sané und Timo Werner waren auch gleich an den ersten guten Szenen der DFB-Elf in der Offensive beteiligt.
Mit ein wenig Glück kam Sané am Strafraum der Italiener zum Schuss, der Ball strich knapp am linken Pfosten vorbei (7.). Drei Minuten später erreichte Niklas Süles langer Pass Werner, der David Raum bediente. Dessen Flanke fand den frei am Fünfmeterraum stehenden Kimmich, der locker einschob.
DFB-Team zielstrebig und einsatzfreudig
Beflügelt von der frühen Führung hatte die deutsche Mannschaft mehr vom Spiel, wirkte zielstrebiger und einsatzfreudiger als noch beim ernüchternden Remis in Budapest. Rüdigers Kopfball nach einem Eckstoß von Kimmich verfehlte knapp sein Ziel (15.). Nach einem schnellen Konter über Sané und Werner scheiterte der zuletzt schon so auffällige Jonas Hofmann an Gäste-Keeper Gianluigi Donnarumma (32.).
Coach Flick gefiel die Vorstellung seiner Schützlinge trotz einiger Stockfehler offensichtlich. Immer wieder klatschte er an der Seitenlinie bei gelungenen Aktionen und trieb sein Team engagiert an. Schön freigespielt von Thomas Müller hätte der bisweilen wieder schludrige Sané schon für das 2:0 sorgen müssen, schloss aber von der Strafraumgrenze zu unplatziert ab (39.).
Die Niederlande haben sich in der Nations League nur knapp gegen Wales durchgesetzt. Ein Treffer von Depay bescherte den Gastgebern den späten 3:2-Sieg.
Italien mit enttäuschender Vorstellung
Sekunden später fand auch Werner in Donnarumma seinen Meister. Von den Italienern kam vor der Pause nur wenig im Spiel nach vorn. Bis auf die frühe Gelegenheit von Giacomo Raspadori, die Manuel Neuer entschärfte (8.), enttäuschte die Squadra Azzurra ihre Fans.
Dann machte Alessandro Bastoni alles noch schlimmer, als er Hofmann ungeschickt bei Müllers Flanke umstieß. Schiedsrichter Istvan Kovacs aus Rumänien entschied auf Strafstoß, Gündogan erzielte sein 15. Länderspieltor. Zum ersten Mal seit dem 3:4 im Jahrhundertspiel bei der WM 1970 gelang einer DFB-Auswahl damit mehr als ein Tor in einem Pflichtspiel gegen Italien.
Belgien hat sein Auswärtsspiel in der Nations League in Polen mit 1:0 gewonnen. Batshuayi gelang in der 16. Minute der entscheidende Treffer.
Müller sorgt für frühe Vorentscheidung
Damit aber längst nicht genug. Das kurze Aufbäumen der Gäste direkt nach Wiederbeginn brachte die deutsche Abwehr zwar kurz ins Wanken. Doch Müller versetzte den Italienern mit seinem 44. DFB-Tor den nächsten Stich, nachdem Raums scharfer Pass in die Gefahrenzone nur ungenügend abgewehrt worden war. Dann wurde es endgültig ganz bitter für Italien.
Der eingewechselte Serge Gnabry bediente uneigennützig den bis dahin etwas glücklosen Werner - und der Chelsea-Profi schraubte mühelos auf 4:0. Nur eine Minute später patzte Donnarumma mit einem Fehlpass. Gnabry lenkte gedankenschnell zu Werner, der schon wieder jubeln durfte. Mit nun sieben Treffer ist der 26-Jährige der erfolgreichste Torjäger seit Flicks Amtsantritt.
Zwei Ehrentreffer für Italien
Einen kleinen Schönheitsfehler, der besonders Kapitän Neuer ärgerte, gab es dann aber doch noch. Der Schlussmann wehrte den Versuch von Federico Dimarco vor die Füße des 18 Jahre alten Gnonto ab, der sich zum jüngsten Länderspiel-Torschützen Italiens machte. Damit verpasste Neuer wieder das erhoffte Zu-Null-Spiel. In der Nachspielzeit traf dann auch noch Bastoni.
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