Im Poker um die Führungspositionen im deutschen Fußball bewegt sich was. Peter Peters erwägt nun doch eine Kandidatur als DFB-Präsident.
Peter Peters tritt vorzeitig als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga (DFL) zurück und will sich - unter bestimmten Bedingungen - nun doch um den Posten als DFB-Präsident bewerben. Peters sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung":
Peters ist derzeit gemeinsam mit Rainer Koch interimsmäßig Chef des Deutschen Fußball-Bunds, nachdem Fritz Keller im Mai zurückgetreten war. Am vergangenen Freitag hatte der 59-Jährige demnach seinen Entschluss in einer Sitzung mit Vertretern der DFL, die in einem DFB-Gremium sitzen, bekanntgegeben.
Watzke für DFL-Posten im Gespräch
Peters kündigte an, noch in diesem Jahr von seinen Ämtern bei der DFL zurückzutreten. Als Favorit auf seine Nachfolge gilt Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund.
"Jetzt geht es für mich darum, bei der DFL einen geordneten Übergang hinzubekommen", sagte Peters. "Ich halte Aki Watzke in diesen schwierigen Zeiten aufgrund seiner Erfahrung und Durchsetzungsfähigkeit für den absolut geeigneten Kandidaten als DFL-Aufsichtsratsvorsitzenden."
DFL und DFB vor großen Umbrüchen
Watzke äußerte zuletzt, er denke bei einer Vakanz darüber nach. "Dass ich es anstrebe, das ist ein Tick zu viel", hatte er noch im September im "Doppelpass" bei Sport1 erklärt. Wegen der Folgen der Corona-Krise hatte Watzke seinen eigentlich für 2022 avisierten Ausstieg bei den Dortmundern verschoben und seinen Vertrag bis zum 31. Dezember 2025 verlängert.
Sowohl der DFB als auch die DFL sind inmitten größerer Umbrüche an der Spitze. Bei der DFL löst Donata Hopfen zum 1. Januar den langjährigen Geschäftsführer Christian Seifert ab.
- Frauen plädieren für DFB-Doppelspitze
Viel deutet darauf hin, dass auch der nächste Präsident im Deutschen Fußball-Bund (DFB) wieder ein Mann wird. Dagegen wehrt sich die Frauen-Initiative "Fußball kann mehr".
DFB-Neuwahlen im März 2022
Und der DFB sucht wieder einmal einen neuen Präsidenten. Gewählt wird beim Bundestag am 11. März 2022 in Frankfurt/Main. Neben Peters hat noch niemand seine Ambitionen bekundet.
Peters formulierte seine Bedingungen für eine Bewerbung, die zu einer möglichen Kampfkandidatur werden könnte. So sagte er dem "Kicker": "Ich habe meine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Und nach zahlreichen Gesprächen spüre ich das entsprechende Vertrauen, auch in den Reihen der Landesverbände."
Konflikt zwischen Profis und Amateuren
Zunächst sollen beim DFB die Präsidenten der fünf Regionalverbände das Gespräch mit dem Profilager der DFL suchen. Allerdings ohne die aktuellen DFB-Vizepräsidenten Koch, der nicht mehr für sein Amt kandidieren will, und Ronny Zimmermann.
Zwischen Profis und Amateuren hatte sich in der Vergangenheit so mancher Streit in Personalfragen entzündet. Als Kandidat des Amateurlagers beim weltgrößten Sportfachverband war zuletzt Bernd Neuendorf vom Mittelrhein-Verband genannt worden.
- Landesverbände wollen Chef aus Amateurbereich
Tagelang beraten die Landesverbände des DFB. Namen für das Amt des DFB-Präsidenten bleiben tabu. Der oder die Neue soll aber aus dem Amateurlager kommen, mit mehr Kompetenzen.