Deutscher in der Premier League:Rekordtrainer Hürzeler mischt die Liga auf
von Florian Vonholdt
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Fabian Hürzeler legte einen Traumstart in England hin. Die Ambitionen nach einem Rekord-Transfersommer sind groß - beim Coach wie auch bei seinem unkonventionellen Klubchef.
Fabian Hürzeler überzeugt als Trainer bei Brighton & Hove Albion.
Quelle: dpa
Sein Einstand in der Premier League war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Schon mit seiner Verpflichtung brach Fabian Hürzeler den ersten Rekord. Mit 31 Jahren machte ihn sein neuer Klub Brighton & Hove Albion zum jüngsten Trainer, der je in Englands Top-Liga an der Seitenlinie stand.
Erste Auszeichnung für Hürzeler nach drei Spielen
Bemerkenswert ging es weiter: Nach zwei Siegen und einem Remis zum Start wurde der letztjährige Aufstiegscoach des FC St. Pauli im August direkt zum Trainer des Monats gekürt.
Inzwischen ist auch der zweite Monat seit Saisonstart fast vorüber und Hürzeler mit den "Seagulls", den Seemöwen, nach fünf Liga- und sieben Pflichtspielen noch immer unbesiegt.
231 Millionen Euro für neue Spieler
Klingt für einen Vorjahreselften in der wohl stärksten Liga der Welt erneut bemerkenswert. In diesem Fall lohnt aber ein zweiter Blick. Denn: Bei der Frage, wer nach dem unvermeidlichen FC Chelsea (238,5 Mio.) weltweit die zweithöchsten Transferausgaben des Sommers zu verzeichnen hat, drängt sich nicht unbedingt Brighton als Antwort auf.
Fabian Hürzeler ist der achte deutsche Trainer seit Gründung der Premier League im Jahr 1992. Der erste wurde erst vor etwas mehr als zehn Jahren eingestellt. Im Februar 2014 übernahm Felix Magath den FC Fulham, musste aber nach nur sieben Monaten wieder gehen.
Der zweite deutsche Trainer-Export wurde zum erfolgreichsten: Ex-Liverpool-Coach Jürgen Klopp blieb mit Abstand am längsten (2015 bis 2024). Thomas Tuchel hinterließ durch den Champions-League-Sieg 2021 große Spuren beim FC Chelsea.
Daniel Farke führte Norwich City 2019 in die erste Liga. Das gleiche Kunststück gelang zuvor schon David Wagner mit Huddersfield Town im Jahr 2017. Auf dessen Entlassung im Januar 2019 folgte Jan Siewert (bis August 2019). Außerdem hatte Ralf Rangnick ein kurzes Intermezzo mit mäßigem Erfolg bei Manchester United (21/22).
Der zweite deutsche Trainer-Export wurde zum erfolgreichsten: Ex-Liverpool-Coach Jürgen Klopp blieb mit Abstand am längsten (2015 bis 2024). Thomas Tuchel hinterließ durch den Champions-League-Sieg 2021 große Spuren beim FC Chelsea.
Daniel Farke führte Norwich City 2019 in die erste Liga. Das gleiche Kunststück gelang zuvor schon David Wagner mit Huddersfield Town im Jahr 2017. Auf dessen Entlassung im Januar 2019 folgte Jan Siewert (bis August 2019). Außerdem hatte Ralf Rangnick ein kurzes Intermezzo mit mäßigem Erfolg bei Manchester United (21/22).
Satte 231 Millionen Euro gab der Klub aus. Keiner der neun Neuzugänge ist älter als 24. Königstransfer war der Ex-Hoffenheimer Georginio Rutter, für den fast 47 Millionen Euro nach Leeds flossen. Zudem verpflichtete man für 31,5 Millionen den erst 19-jährigen Mainzer Brajan Gruda, eines der größten deutschen Talente.
Klubchef machte sein Geld beim Pokern
Ein Großteil des Geldes steuerte Klubbesitzer Tony Bloom bei. Der 54-Jährige stammt aus Brighton, kaufte 2009 seinen Herzensverein, der damals noch drittklassig spielte. 2017 gelang der erstmalige Aufstieg in die Erstklassigkeit. 2023 folgte die internationale Premiere: Qualifikation für die Europa League.
Bloom ist der etwas andere Eigentümer, machte sein Geld mit Pokerspielen und Sportwetten. Sein Erfolgsmodell dabei: Er trifft seine Entscheidung allein auf der Basis von Daten. Und genau das übertrug er auf die Arbeit für seinen Klub.
"Tony Bloom scoutet Trainer genauso wie seine Spieler. Klar mit einem Algorithmus, klar datenbasiert", erzählte Hürzeler im Interview mit der FAZ, ohne genau zu wissen, wie diese Messwerte aussehen. Einzig: "Wie er mir gesagt hat, waren meine Daten unfassbar gut, das konnte er fast nicht glauben."
Hürzeler für Chelsea-Spiel gesperrt
Offenbar täuschten sie Bloom mal wieder nicht. Brighton und Hürzeler, das passt bisher perfekt. Vielleicht auch, weil der Coach einen ähnlich steilen Aufstieg hingelegt hat, wie der Klub, den er nun trainiert.
Am Samstag steigt nun das "Duell der Transferkönige" gegen Chelsea an der Stamford Bridge. Doch ausgerechnet da ist Trainer-Shootingstar Hürzeler nicht dabei. Der gebürtige Texaner, der das Fußballspielen in der Jugend des FC Bayern lernte, es aber nie in den Profibereich schaffte, sah beim 2:2 gegen Nottingham Forest letzte Woche die Rote Karte.
Er hatte zu laut beim vierten Offiziellen gemeckert. "Ich habe überreagiert und mich von der Situation hinreißen lassen. Ich übernehme die volle Verantwortung", räumte der ehemalige Co-Trainer der deutschen U18 und U20 ein.
Nächstes Ziel: Angriff auf die Großen
Die Sperre tut seinem Traumstart nur einen kleinen Abbruch. Sein Chef Bloom lobte:
Er war erst für 18 Monate Cheftrainer einer Profimannschaft in der 2. Bundesliga. Von dort aus in die Premier League - die härteste Liga der Welt - aufzusteigen, ist eine wirklich außergewöhnliche Entwicklung.
Brightons Klubchef Tony Bloom über Hürzeler
Und die soll längst noch nicht am Ende sein - sowohl beim Trainer als auch beim Verein, der auf dem Platz bald dauerhaft die Großen angreifen will. So, wie er es bereits auf dem Transfermarkt getan hat.
Quelle: Reuters
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