Kinhöfer übt scharfe Kritik an Rüdiger und Real Madrid

Kinhöfer über Rüdiger-Ausraster:"Hätte mir andere Konsequenzen gewünscht"

von Ingo Konrad
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Thorsten Kinhöfer nennt den Ausraster von Antonio Rüdiger "eine Schande", geht aber auch mit Real Madrid scharf ins Gericht. Vom DFB hätte er sich eine andere Reaktion erhofft.

ZDF-Schiedsrichter-Experte Thortsen Kinhöfer am 30.04.25.
ZDF-Schiedsrichter-Experte Thorsten Kinhöfer findet klare Worte für den Ausraster von Antonio Rüdiger, aber auch für die ständigen Attacken von Real Madrid auf die Unparteiischen.01.05.2025 | 5:18 min
Der ZDF-Schiedsrichter-Experte Thorsten Kinhöfer hat das Verhalten von Antonio Rüdiger im spanischen Pokalfinale am vergangen Wochenende erneut mit scharfen Worten kritisiert.
"Ich habe von Schande gesprochen, weil es für mich eine Schande ist, wenn ein deutscher Nationalspieler solche Worte wählt und dann auch noch ein Eispaket nach dem Schiedsrichter wirft", sagte Kinhöfer in der Champions-League-Sendung des ZDF.

Scharfe Kritik an Real Madrid

Der frühere Bundesliga-Referee wollte aber auch Rüdigers Verein Real Madrid nicht aus der Verantwortung lassen und kritisierte die seit Wochen anhaltenden Attacken des Klubs gegen die Schiedsrichter ebenfalls scharf.
"Sie nennen sich die Königlichen, verhalten sich aber wie in einer Liga, die mehr auf Kreisliga-Niveau zu suchen ist", sagte Kinhöfer über Real.

Das grenzt schon fast an Körperverletzung, was Real Madrid mit den Schiedsrichtern gemacht hat.

ZDF-Schiedsrichter-Experte Thorsten Kinhöfer

Real macht seit Wochen Stimmung gegen Schiedsrichter

Der Verein hatte unter anderem im Februar einen Brief veröffentlicht, in dem sich die Madrilenen als Opfer eines korrupten Schiedsrichterwesens betrachten. Wiederholt wurde im Klub-TV zudem Stimmung gegen Unparteiische gemacht.
Vor dem am Ende skandalösen Pokal-Endspiel gegen den Erzrivalen FC Barcelona beklagte sich Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea unter Tränen über den dadurch ausgeübten Druck. Real wiederum reagierte mit einem Boykott aller offiziellen Aktivitäten im Vorfeld des Spiels.
Antonio Rüdiger, aufgenommen am 20.04.2025
Rüdigers Ausraster beim spanischen Pokalfinale ist in aller Munde. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Der DFB rügt sein Verhalten, steht aber hinter dem Nationalspieler.29.04.2025

Kinhöfer: "Spieler dürfen im Endeffekt dann alles"

"Wenn ein Verein solch eine Vorgehensweise vorgibt, wissen die Spieler natürlich, wo die Messlatte liegt", kritisierte Kinhöfer. "Die Spieler dürfen im Endeffekt dann fast alles."
Trotzdem hätte sich der Schiedrichter-Experte härtere Konsquenzen für Rüdiger durch den DFB erhofft, der es bei einer Rüge für den Abwehrchef belassen hatte. "Ich hätte mir gewünscht, der DFB würde da andere Konsequenzen ziehen", aber man hat die Entscheidung des Bundestrainers und des Teamschefs zu akzeptieren", erklärte Kinhöfer.

Rüdiger für sechs Spiele gesperrt

Vom spanischen Verband war Rüdiger am Dienstag für sechs Spiele gesperrt worden. Da er sich am gleichen Tag einer überfälligen Knie-Operation unterzog und länger ausfällt, trifft ihn die Sperre sportlich aber nicht besonders.

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Quelle: Reuters

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