Der FC Bayern und der BVB haben sich klar gegen die Super League positioniert. Mitbegründer FC Liverpool und Jürgen Klopp schlägt in England eine heftige Protestwelle entgegen.
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat seine Kritik und das klare Nein des deutschen Rekordmeisters zur Super League bekräftigt. - Von Martin Wolff
"Ich darf im Namen des Vorstandes ausdrücklich feststellen, dass der FC Bayern nicht an der Super League teilnimmt", erklärte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Vereinspräsident Herbert Hainer ergänzte mit Blick auf den neuen Wettbewerb, den zwölf europäische Spitzenvereine ins Leben rufen wollen: "Der FC Bayern sagt nein zur Super League."
"Es war und ist für uns immer eine große Freude, als deutscher Vertreter in der Champions League spielen zu können", so Rummenigge, der am Dienstag zudem in das UEFA-Exekutivkomitee gewählt wurde.
Deutsche Teams gehören nicht zu den Initiatoren der Super League, die seit Wochenbeginn massiv in der Kritik steht und weswegen nationale und internationale Verbände, wie die UEFA, bereits mit drakonischen Strafen drohen.
Auch Borussia Dortmund hatte sich gegen die Super League ausgesprochen. BVB-Trainer Edin Terzic sagte:
Und weiter: "Ich kann mir auch keinen Wettbewerb vorstellen, der mehr Emotionen auslösen kann. Ich kann mir auch keinen Wettbewerb vorstellen, der eine coolere Hymne hat."
Dem europäischen Fußball droht eine Zerreißprobe: Zwölf Spitzenklubs wollen sich künftig in einer eigenen Super League messen. Das wollen sich UEFA wie Fans nicht bieten lassen.
Heftiger Gegenwind schlug dem FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp entgegen. "Ich gehe jetzt nach Hause und weiß nicht, was da abgehen wird", sagte Klopp. Fans und Experten, die ihn und seinen Klub "zur Hölle" gewünscht hatten, "sollten alle mal runterkommen, wir sind auch nur Menschen".
Klopp: Super League "keine großartige Idee"
Klopp, der die Super League selbst kritisch sieht, äußerte Verständnis für die Proteste, reagierte aber verärgert auf die Art und Weise. Er sei in die Pläne nicht eingeweiht gewesen und halte die Liga weiter für "keine großartige Idee".
Liverpool ist einer der zwölf Klubs der Super-League-Gründer, von denen jetzt vor allem den sechs englischen Teams eine Protestwelle der empörten Basis entgegenschlägt. Die übrigen 14 Premier-League-Klubs verurteilten das Gebaren der "Big Six" scharf.
Super League Thema im britischen Parlament
Die umstrittene Super League wird ein Fall fürs britische Parlament. Der zuständige Ausschuss will mögliche Folgen des milliardenschweren Vorhabens untersuchen, wie der Vorsitzende Julian Knight erklärte. Dazu soll es eine Anhörung geben.