Seit Russlands Angriffskrieg werden in der Ukraine keine Fußballspiele mehr bestritten. Die Liga beschloss nun den endgültigen Abbruch der Saison. Ein Meister wird nicht gekürt.
Die Saison in der ukrainischen Fußballliga ist infolge der russischen Invasion endgültig abgebrochen worden. Alle 16 Vereine der höchsten Fußball-Spielklasse hätten dieser Entscheidung zugestimmt, teilte die ukrainische Premjer Liha mit. Der Tabellenstand vom 24. Februar sei damit der endgültige der Saison 2021/22, ein Meister werde nicht gekürt. Seit diesem Datum, das den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine markiert, war der Ligabetrieb bereits ausgesetzt.
Nach gespielten 18 Spieltagen hatte Serienmeister Schachtjor Donezk (47 Punkte) vor dem Vorjahresmeister Dynamo Kiew (45) die Tabelle angeführt. Beide Topklubs bestreiten derzeit eine Reihe an Benefizspielen bei europäischen Spitzenvereinen, um Geld für die Ukraine zu sammeln und auf die Situation in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Das Benefizspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew (2:3) am Dienstagabend brachte einen Erlös von rund 400.000 Euro ein.
Der ukrainische Fußball-Verband UAF hatte den Spielbetrieb nach der russischen Invasion am 24. Februar und der Verhängung des Kriegsrechts in der Ukraine ausgesetzt. Ursprünglich sollte die Liga am 25. Februar mit dem Spiel des Abstiegskandidaten FK Minaj gegen den Tabellenvierten Sorja Luhansk nach der Winterpause fortgesetzt werden.
Ostukrainische Klubs bestreiten Heimspiele auswärts
Mannschaften wie Sorja Luhansk oder Schachtjor Donezk kommen aus den bereits seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten der Ostukraine. Die Klubs trainieren und spielen seit dieser Zeit nicht mehr in ihren Heimatstadien, sondern in anderen Städten. So trug Schachtjor seine Heimspiele zuletzt im Olympiastadion von Kiew aus, Sorje Luhansk spielt in der Südukraine.