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Fußball-WM : Neymar und Co.: Zum Titel verdammt

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Brasiliens bislang letzter WM-Titel datiert aus dem Jahr 2002. Die Selecao wird mal wieder als Favorit geführt. Doch vieles hängt an den Launen von Neymar.

Brasiliens Neymar trainiert während einer Trainingseinheit im Grand Hamad Stadion in Doha (Katar), aufgenommen am 20.11.2022
Brasiliens Hoffnungsträger: Neymar beim Training.
Quelle: AP

Der WM-Favorit bei den Buchmachern trainiert während der Tage von Katar im Al-Arabi Sports Club. Dort ist alles so liebevoll vorbereitet worden, dass nicht nur die Spieler in der Kabine einen persönlichen Sitzplatz mit Foto von sich haben, sondern auch Betreuer und Ärzte. Jedes Detail soll stimmen auf der historischen Mission. Wer dieser Favorit ist? Derselbe wie eigentlich vor jedem Turnier: Brasilien.

Brasilien wartet seit 20 Jahren

Das Problem an der Sache ist, dass Brasilien trotzdem seit 20 Jahren keine WM mehr gewonnen hat. Gelingt erneut kein Triumph, wäre die längste Durststrecke seit dem Zweiten Weltkrieg egalisiert (1970 bis 1994). Außerdem würde der fünffache Weltmeister den Vorsprung gegenüber den vierfachen Titelträgern Deutschland und Italien nicht ausbauen können oder im schlimmsten Fall gegenüber den Deutschen sogar verlieren.

Ein Vorsprung, der nach dem Selbstverständnis als dominante Fußballnation sowieso zu klein ist. Mit anderen Worten: Es soll in Katar nichts sein außer der WM-Sieg.

Tanzen bis zum zehnten Tor

Die Spieler selbst teilen diesen Optimismus. Von Tiefstapeln konnte vor dem Auftakt in Gruppe G am Donnerstag gegen Serbien kaum die Rede sein. "Wir haben ungefähr zehn Jubeltänze für jedes Spiel vorbereitet", erklärte Außenstürmer Raphinha vielmehr. "Einen für das erste Tor, das zweite, das dritte ... bis zum zehnten."

Während der Wahlkampf die Gesellschaft im Land spaltete, hofft man in Brasilien darauf, dass die Fußball-Weltmeisterschaft einen Beitrag zur Aussöhnung leisten kann.

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Die Auswahl der möglichen Schützen scheint üppig. Gleich neun Angreifer hat der erfahrene Trainer Tite nominiert, acht davon spielen bei europäischen Spitzenklubs. Wie Raphinha in Barcelona, wie Vinícius und Rodrygo bei Champions-League-Sieger Real Madrid, wie Richarlison (Tottenham), Antony (Manchester United), Gabriel Martinelli und Gabriel Jesus (beide Arsenal) in der Premier League.

Wie es heißt, will Coach Tite sehr offensiv ins Rennen gehen. Die Einzelheiten sind Staatsgeheimnis. Der Trainer bereitete die Mannschaft bis zum Abflug nach Katar am vorigen Wochenende fernab von allem Trubel in Italien vor. Auf letzte Testspiele verzichtete er.

Neymars Fernduell mit Messi und Ronaldo

Einen Namen wird man trotzdem fest für die Gala-Aufstellung einplanen können, heute und in den weiteren Spielen. Natürlich: Neymar. Der weiterhin teuerste Fußballer der Welt spielt wohl ähnlich wie Lionel Messi (Argentinien) und Cristiano Ronaldo (Portugal) um seine letzte Chance auf den WM-Titel.

Zwar ist Neymar mit 30 noch vergleichsweise jung. Allerdings deutete er schon voriges Jahr einen Rückzug aus der Nationalelf nach Katar an: "Ich weiß nicht, ob ich danach noch die mentale Kraft haben werde, mich mit dem Fußball herumzuschlagen."

Brasiliens Große wurden Weltmeister

Für Neymar geht es also um seinen Platz in der Geschichte. Allein Zico ist unter Brasiliens Granden nie Weltmeister gewesen. Ronaldo, Romário, Ronaldinho, Rivaldo: alle anderen haben es geschafft. Der unerreichte Pelé sogar gleich dreimal.

In der Vorbereitung auf sein WM-Date präsentierte sich Neymar im ersten Saisondrittel in seiner besten Verfassung seit langem. Kein Gramm Fett zu viel, dafür 27 Torbeteiligungen in 20 Spielen für Paris. Nur sein Ausflug in die Politik irritierte.

Neymar will Tor Bolsonaro widmen

Vor den brasilianischen Präsidentschaftswahlen schlug sich Neymar derart penetrant auf die Seite des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro, dass er sogar versprach, ihm sein erstes WM-Tor zu widmen. Ob er dieses Gelübde auch nach Bolsonaros Niederlage gegen Lula da Silva noch einhalten will, ließ er bislang offen.

So oder so weckte die Episode mal wieder Zweifel an Neymars Qualitäten, ein Team zu einen und hinter sich zu scharen. 2018 fiel er mehr durch Frisuren und Allüren als durch Glanzleistungen auf. Turnierfavorit Brasilien scheiterte im Viertelfinale an Belgien. Das soll diesmal nicht passieren.

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