WM-Auftakt: 1:2 gegen Japan - Fehlstart für Deutschland

    Enttäuschung zum WM-Auftakt:1:2 gegen Japan - Fehlstart für Deutschland

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    Wie bei der WM 2018: Die DFB-Elf hat den Turnierstart gründlich vermasselt und steht nach der 1:2-Niederlage gegen Japan gewaltig unter Druck.

    Das deutsche Team hat den nächsten WM-Auftaktschock erlebt. Wie 2018 ist erste Partie verloren gegangen. Beim 1:2 gegen Japan rächte sich der Chancenwucher.

    Zwei Bundesliga-Spieler treffen für Japan

    Ilkay Gündogan hatte die DFB-Elf in der 33. Minute mit einem Elfmeter in Führung gebracht. Von nun an dominierte die deutsche Mannschaft das Geschehen, ließ aber etliche Torchancen aus. Das rächte sich in der 75. Minute, als Ritsu Doan vom SC Freiburg den 1:1-Ausgleich erzielte.
    Takuma Asano vom VfL Bochum setzte in der 83. Minute noch einen drauf und verpasste der deutschen Mannschaft eine ähnliche Blamage wie zum Auftakt bei der WM 2018, als es gegen Mexiko eine 0:1-Niederlage gab.

    Nach Niederlage gegen Japan
    :Fehlstart: DFB-Elf "frustriert und verärgert"

    Nach der Auftaktniederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan bei der WM in Katar ist die Enttäuschung der Spieler und Funktionäre groß. Stimmen zum Spiel.
    Jamal Musiala
    Hansi Flick setzte in der Abwehr auf Niklas Süle, Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck, mit ihnen plante er "einen gezielten Dreier-Aufbau, ohne ins offene Messer zu laufen", wie der Bundestrainer vor dem Spiel in der ARD verriet.

    Jetzt haben wir den Salat. Gegen Spanien müssen wir es besser machen und zeigen, welches Potenzial wir haben.

    Manuel Neuer

    DFB-Elf startet nervös in die WM

    Das wäre schon früh beinahe schief gegangen, in der fahrigen deutschen Anfangsphase kam Japan nach einem Ballverlust Gündogans zu einem Treffer durch Daizen Maeda (8.), der jedoch wegen Abseits aberkannt wurde. Ein Warnschuss war dies aber allemal.
    Gündogan war von Flick beauftragt worden, an der Seite von Joshua Kimmich im Mittelfeld die Fäden zu ziehen. Auch für die Offensive hatte der Bundestrainer klare Vorstellungen. Vorne sollten es Thomas Müller als "Zehner", Jamal Musiala, Serge Gnabry und Kai Havertz als Sturmspitze richten - der angeschlagene Leroy Sane fiel als Alternative aus.

    Japan hält dagegen

    Die ersten Torannäherungen gelangen Antonio Rüdiger per Kopf (17.) und Kimmich, dessen Weitschuss Torhüter Shuichi Gonda mit Bravour parierte (20).
    Die Japaner - mit fünf Spielern aus der Bundesliga in der Startelf - machten der DFB-Auswahl das Leben schwer. Kimmich und Gündogan wurden fortlaufend attackiert. Hinzu kamen einfache Ballverluste, die von den Japanern dankend angenommen wurden.

    DFB-Elf spielt sich frei

    Nach 25 Minuten war die DFB-Auswahl im Spiel, vor dem japanischen Tor ging es zunehmend turbulent zu, und dann hatte Gündogan freie Schussbahn: Nach einem Foul von Torwart Gonda an David Raum war der folgende Elfmeter unstrittig, Gündogan trat ihn mittig ins Tor.

    Man muss einfach sagen: Da hat Japan uns, was die Effizienz angeht, klar geschlagen.

    Bundestrainer Hansi Flick

    Danach war Deutschland überlegen, versäumte es aber, den Vorsprung auszubauen. Ein Treffer von Kai Havertz kurz vor der Pause wurde wegen Abseits aberkannt.

    Starker Start Deutschlands in die zweite Halbzeit

    Nach der Pause erarbeitete sich die DFB-Elf etliche Chancen: Ein Schuss von Gnabry streifte die Latte (47.), nach einem unwiderstehlichen Tanz gegen sechs Gegenspieler schoss Musiala übers Tor (52.), Gündogan traf den Außenpfosten (60.).
    Das Spiel wurde danach aber offener. Japan wechselte offensiv, brachte unter anderem die späteren Torschützen Doan und Asano und setzte nun auf eine Dreierkette. Der Gladbacher Jonas Hofmann hatte nach seiner Auswechslung die Riesenchance zum 2:0, auch gegen Gnabry rettete der japanische Keeper (70.).

    Japan dreht das Spiel

    Die Chancenverwertung blieb der Kritikpunkt im deutschen Spiel - und dieser Wucher rächte sich: In der 73. Minute rettete Neuer zunächst mit einer Riesenparade gegen Junya Ito. Wenig später war der Bayern-Keeper jedoch geschlagen: Eine scharfe Hereingabe konnte er nur nach vorne klatschen lassen, der Doan nutzte dies eiskalt und belohnte die Japaner für ihre Drangphase.

    Wir haben es Japan zu einfach gemacht. Gerade beim zweiten Tor. Ich weiß nicht, ob jemals bei einer WM ein einfacheres Tor erzielt wurde.

    Ilkay Gündogan

    Das deutsche Team war geschockt. Nico Schlotterbeck stand nach einem langem Freistoß weit von Asano entfernt, agierte zu zaghaft und konnte den Bochumer beim zweiten Gegentreffer nicht stören. Ein letzter Versuch von Leon Goretzka ging daneben - die nächste Auftakt-Schmach war perfekt.

    Protest gegen FIFA in Katar
    :DFB-Team hält sich den Mund zu

    Vor dem WM-Spiel gegen Japan in Katar: Die deutsche Mannschaft hat sich beim Mannschaftsfoto den Mund zugehalten. Sie hat damit wie angekündigt ein Zeichen gegen die FIFA gesetzt.
    Manschaftsfoto der DFB-Elf
    Vor dem Anpfiff hatten die deutschen Nationalspieler noch mit einer vielsagenden Geste gegen die FIFA gepunktet. Nach dem Verbot der "One Love"-Binde hielten sich Kapitän Manuel Neuer und seine zehn Teamkollegen beim Mannschaftsfoto vor dem Anpfiff demonstrativ die Hand vor den Mund.
    Quelle: SID, dpa
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