Fußball-WM: Kroatien stoppt Favoritenschreck Japan

    Elfmeter-Krimi im Achtelfinale:Kroatien stoppt Favoritenschreck Japan

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    Elfmeter-K.o. für Deutschland-Schreck Japan im WM-Achtelfinale gegen Kroatien: Die Blauen Samurai scheitern an Kroatiens Torhüter, der im Elfmeterschießen drei Schüsse pariert.

    Im ersten Elfmeter-Thriller dieser Fußball-WM hat Kroatien den Deutschland-Schreck Japan entzaubert. Der Vize-Weltmeister kam gegen die Asiaten am Montag im Achtelfinale mit einem Kraftakt nach Rückstand zurück, schaffte es mit einem 1:1 in die Verlängerung - und siegte vom Punkt 3:1.
    Kroatiens Torwart Dominik Livakovic hielt im Al-Dschanub Stadion gleich drei Versuche der Japaner, Mario Pasalic verwandelte den letzten Elfmeter für Kroatien. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 durch Tore des Japaners Daizen Maeda (43. Minute) und des Kroaten Ivan Perisic (55.) gestanden.

    Torhüter Livakovic: "Konnte Elfmeter gut parieren"

    Als erst dritter Torwart bei einer Weltmeisterschaft überhaupt hat Livakovic gleich drei Schüsse in einem Elfmeterschießen abgewehrt. Zuvor war das nur dem Portugiesen Ricardo 2006 gegen England sowie seinem kroatischen Landsmann Danijel Subasic 2018 gegen Dänemark gelungen.

    Sie haben starke Elfmeter geschossen, aber wir haben das vorher analysiert. Es waren keine perfekten Elfmeter, ich konnte sie gut parieren.

    Dominik Livakovic

    Livakovic war bei der WM 2018 in Russland als Ersatztorwart dabei, als Subasic drei Paraden im Elfmeterschießen gelungen waren. "Wir haben die Tradition von vor vier Jahren fortgesetzt", sagte er nun.

    Japan verpasst erstmaliges Viertelfinale

    Japan verpasst damit den erstmaligen Einzug in ein WM-Viertelfinale und schied damit insgesamt zum vierten Mal nach 2002, 2010 und 2018 in der Runde der letzten 16 aus. Kroatien spielt am Freitag (16.00 Uhr MEZ) im Viertelfinale gegen Brasilien. Japan hatte sich zuvor in der Gruppe E mit überraschenden Siegen gegen Deutschland und Spanien als Erster für die K.o.-Runde qualifiziert.

    Emotionaler Trainer

    Für die in der Heimat ausgelassen gefeierten Japaner war es ein hochemotionales Spiel. Trainer Hajime Moriyasu war angesichts der großen Chance auf die erstmalige Teilnahme an einem WM-Viertelfinale schon bei der Hymne den Tränen nahe.
    Die Anfangsphase gehörte eher den Asiaten, die extrem aggressiv attackierten. Ein Kopfball von Shogo Taniguchi (3.) sowie ein Versuch des hereinrutschenden Maeda (12.) gingen nur knapp am Tor des WM-Zweiten von 2018 vorbei. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Kroaten stärker. Angeführt von Spielmacher Luka Modric ergaben sich Torchancen, doch die Angriffsreihe agierte zu unpräzise und vor dem Tor nicht konsequent genug. 

    Japan geht in Führung

    Das galt lange auch für Japan, ehe das Führungstor für die Blauen Samurai kurz vor der Pause fiel. Kroatien musste nun einen Rückstand drehen. Doch nach der Pause kam zunächst wieder Japan: Ein Schuss von Frankfurts Daichi Kamada nach gerade mal 30 Sekunden zog knapp über das Tor.
    Kroatien schlug dann aus dem Nichts durch Perisic zurück, Japans Torhüter Shuichi Gonda war chancenlos. Direkt im Gegenzug parierte Livakovic einen sehenswerten Schuss des Stuttgarters Wataru Endo. Die Partie wurde nun immer turbulenter, Gonda wehrte einen Volley von Modric glänzend ab (63.). In der Schlussphase scheuten beide Mannschaften das letzte Risiko. Kaoru Mitoma (105.) hatte noch die beste Chance.
    Quelle: dpa,sid
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