Fußball-WM 2022: Marokko und Kroatien weiter - Belgien raus

    Fußball-WM - Gruppe F:Marokko und Kroatien weiter - Belgien raus

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    Marokko hat zum zweiten Mal nach 1986 bei einer Fußball-WM das Achtelfinale erreicht. Auch Kroatien ist weiter. Bei den gescheiterten Belgiern ist der Trainer zurückgetreten.

    Marokko hat sich mit einem 2:1-Sieg über Kanada zum ersten Mal seit 1986 wieder für ein WM-Achtelfinale qualifiziert. Im Parallelspiel der Gruppe F zitterte sich Vize-Weltmeister Kroatien mit einem 0:0 gegen den WM-Dritten Belgien in die K.o-Runde. Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez erklärte danach seinen Rücktritt.
    Gruppensieger Marokko trifft im Achtelfinale am Dienstag auf den Zweiten der Gruppe E, also möglicherweise auf Deutschland.

    Schlechte Stimmung bei Belgiern

    Die goldene Generation von Belgien muss wieder ohne Titel die Heimreise antreten. Für Vize-Weltmeister Kroatien dagegen geht die Reise nach dem 0:0 weiter, Ex-Weltfußballer Luka Modric darf noch von der ganz großen Krönung seiner erfolgreichen Karriere träumen.
    Die Stimmung rund um das belgische Team hatte schon vor dem Gruppenfinale einen Tiefpunkt erreicht. Eine Krisensitzung war notwendig, die Offensive schimpfte auf die Abwehr und umgekehrt - Eden Hazard sprach von einer "schwierigen Phase".

    Belgien ohne Lukaku in der Startelf

    Und saß dann erstmal auf der Bank. Trainer Roberto Martinez rotierte seinen Kapitän raus, die Binde übernahm Kevin De Bruyne. Auch der weiterhin nicht völlig fitte Romelu Lukaku fehlte zu Beginn, Belgien probierte es erst mal ohne zwei der größten Namen.
    Zwar hatte Ivan Perisic schon nach neun Sekunden eine erste gute Chance für Kroatien, dann aber war Belgien dran. Yannick Carrasco war aus spitzem Winkel zu zögerlich (11.), Dries Mertens setzte den Ball drüber (13.).

    Riesenchancen für Lukaku

    Danach schlichen sich auf beiden Seiten viele Fehler im Aufbauspiel ein. Vor allem Belgien, das ja unter Siegzwang stand, enttäuschte. Zur Pause reagierte Martinez, brachte mit Lukaku einen Zielspieler.
    Die Fans feierten den Rekordtorschützen, der sich mit einer ersten Chance per Kopf einführte (48.). In der 61. Minute klatschte sein Schuss an den Pfosten, und am Ende hatte er weitere gute Chance (89.).
    Nationalcoach Martinez erklärte eine knappe Stunde nach dem Abpfiff seinen Rücktritt. "Es ist Zeit für mich zu akzeptieren, dass es das letzte Spiel für mich war. Es waren sechs tolle Jahre. Ich bin stolz auf die Spieler. Es gibt neue Ziele."

    Torwartfehler verhilft Marokko zum 1:0

    Marokko hat sich an einem historischen Tag für den afrikanischen Fußball erstmals seit 36 Jahren wieder für ein WM-Achtelfinale qualifiziert. Die vom früheren Bundesliga-Star Achraf Hakimi angeführte Mannschaft holte sich mit einem 2:1 (2:1) gegen Kanada den Gruppensieg.
    Mit dem erstmals in der Startelf stehendem früheren deutschen U21-Nationalspieler Abdelhamid Sabiri drängte Marokko schnell auf klare Verhältnisse - und bekam sie mithilfe von Kanadas Torwart Milan Borjan. Der Kapitän drosch einen Befreiungsschlag genau in den Fuß von Hakim Ziyech, der Chelsea-Profi lupfte den Ball ins Tor (4.).

    Kanada fährt punktlos nach Hause

    Kanada wirkte völlig hilflos, hatte gegen die schnellen und präzisen Angriffe Marokkos überhaupt kein Gegenmittel. Zwar war die Eishockeynation schon ausgeschieden, doch als Ziel hatte man sich den ersten WM-Punkt der Geschichte gesetzt.
    Dagegen hatten die wie im Rausch spielenden Marokkaner etwas einzuwenden. Achraf Hakimi spielte einen atemberaubenden Pass über 30 Meter in den Lauf von Youssef En-Nesyri, der drosch den Ball zum zweiten Tor in die kurze Ecke (22.). Wieder sah Borjan alles andere als gut aus.

    Eigentor Marokkos

    Das kanadische Lebenszeichen kam durch Marokkos Verteidiger Nayef Aguerd. Der lenkte eine scharfe Hereingabe von Sam Adekugbe unglücklich zum Anschluss ins eigene Tor.
    Nach dem Wechsel drückte Kanada - begleitet von den ausdauernden Pfiffen der marokkanischen Fans - zunächst auf den Ausgleich. Trainer John Herdman brachte zudem Hutchinson und Star-Stürmer Jonathan David. Marokko hatte es auf Konter abgesehen, die die Mannschaft aber nicht konsequent genug umsetzte.

    Folgt Ghana dem Senegal und Marokko?

    Erst zum zweiten Mal nach 2014 stehen zwei afrikanische Mannschaften in einem WM-Achtelfinale, vor Marokko hatte sich schon der Senegal qualifiziert. Ghana kann am Freitag nachziehen und für ein nie dagewesenes afrikanisches Trio in der K.o.-Runde sorgen.
    Quelle: ZDF
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