Sie sind hier:

Nach historischem WM-Sieg : Für Marokko scheint nichts unmöglich

Datum:

Nach Marokkos historischem Halbfinal-Einzug als erste afrikanische Mannschaft erinnert manches an Griechenlands Triumph bei der EM 2004. Der Trainer spricht längst vom Titel.

Marokkos Trainer Walid Regragui jubelt mit seinen Spielern nach dem Sieg.
Marokkos Trainer Walid Regragui jubelt mit seinen Spielern nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal.
Quelle: dpa

Als Walid Regragui und Yassine Bounou später auf dem Podium der Pressekonferenz saßen, wirkte ihr Auftritt beinahe wie eine Wiederholung, wie ein Déjà-vu. Wieder durften Marokkos Trainer mit der markanten Glatze und sein Torwart mit dem Spitznamen Bono bei bester Laune von einem historischen Erfolg erzählen. Diesmal vom Einzug ins WM-Halbfinale - als erste afrikanische Mannschaft in der Geschichte. Und wieder sprachen Regragui und Bono nun davon, dass sie mehr wollen bei dieser WM in Katar.

En-Nesyris Tor sichert Einzug ins Halbfinale

Ihr 1:0 (1:0) gegen Portugal durch das Kopfballtor von Youssef En-Nesyri in der 42. Minute soll nicht der letzte Sieg gewesen sein. Vielmehr wollen sie ihre erstaunliche Reise durch das Turnier am Mittwoch im zweiten Halbfinale fortsetzen. Doch auch das soll nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zum größtmöglichen Ziel sein.

Regragui spricht längst davon, dass der Titelgewinn möglich sei. Und langsam glauben nicht nur seine Spieler daran, dass offenbar wirklich nichts unmöglich ist für diese marokkanische Mannschaft, die gerade von einem Novum zum nächsten eilt.

Marokko ist mit einem 1:0-Erfolg gegen Portugal als erstes afrikanisches Land in ein WM-Halbfinale eingezogen. Dem Siegtor ging ein Torwartpatzer voraus.

Beitragslänge:
4 min
Datum:

Zuschauer vom Sieg Marokkos mitgerissen

Auch in Afrika und im arabischen Raum sind die Menschen längst mitgerissen worden von dieser unglaublichen Geschichte, die märchenhafte Züge trägt. Regragui will von solchen Verklärungen nichts wissen.

Wir zeigen, was man erreichen kann, auch wenn man nicht das größte Talent oder meiste Geld hat, aber bereit ist, hart zu arbeiten.
Walid Regragui, Trainer Marokko

Stolz fügt Regragui hinzu: "Das ist eine große Botschaft an die Welt." Und er ergänzte: "Ich hoffe, dass die Welt mit Marokko ist."

Regragui: "Ergebnis harter Arbeit"

Ein Märchen oder dergleichen sei das alles aber gewiss nicht. "Es ist kein Wunder", betonte Regragui und erinnerte an die bisherigen Ergebnisse gegen vier europäische Topteams, an ein Unentschieden und drei Siege, einer davon im Elfmeterschießen.

Wir haben gegen Kroatien, Belgien, Spanien und Portugal kein Gegentor kassiert. Das ist das Ergebnis harter Arbeit.
Walid Regragui, Trainer Marokko

"Hingabe, Leidenschaft und Glauben" seien ganz wichtig, zudem müsse man träumen, findet Regragui. Genau das habe er seinen Spielern von Anfang an vermittelt.

Marokko überrascht - wie Griechenland 2004

Was die Marokkaner bei der WM in Katar gerade vollbringen, ist eine der außergewöhnlichsten Geschichten in der jüngeren Fußballgeschichte. Vieles erinnert dabei bereits an Griechenlands unglaubliche Reise zum EM-Titel 2004.

Allerdings mit dem Unterschied, dass sich die Griechen damals mit ihrem deutschen Trainer Otto Rehhagel und dessen eher antiquierten fußballerischen Mitteln durch das Turnier kämpften, unter anderem mit einem Libero. Die Marokkaner gehen es taktisch moderner an.

Ihre Geschichte und die der Griechen verbindet, dass sie als Außenseiter ins Turnier gestartet sind und von einem Erfolg zum nächsten getragen werden. Marokko dank des großen Teamgeistes, der bemerkenswert stabilen Defensive und des starken Torwarts Bono. In allen fünf Turnierspielen hat Marokko erst einen Gegentreffer kassiert - und dieser war ein Eigentor.

Ronaldo verlässt Platz unter Tränen

Zurück bleiben enttäuschte Gegner wie nun Portugal. Cristiano Ronaldo war angetreten, um bei seiner letzten WM jenen Titel zu gewinnen, der ihm in seiner umfangreichen Sammlung noch fehlt.

Christiano Ronaldo (Portugal) nach dem Spiel.
Christiano Ronaldo (Portugal) verlässt enttäuscht den Rasen.
Quelle: dpa

Doch nun musste Ronaldo diesen Traum begraben. Weinend ging er vom Platz. Bei der nächsten WM 2026 wäre Ronaldo 41 Jahre alt, doch schon jetzt muss er mit der Rolle als Ergänzungsspieler Vorlieb nehmen.

Als er noch ziemlich am Anfang seiner Karriere stand, mit 19 bei der EM 2004, verlor er mit Portugal im Finale 0:1 gegen Griechenland. Den EM-Titel konnte Ronaldo noch holen, bei der EM 2016. Den WM-Titel wird er nicht mehr gewinnen. Marokko aber hat weiter die Chance darauf.

Ein 3D-Modell des Lusail-Stadions in Katar - Final-Stadion bei der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft im Emirat.

Nachrichten | Politik - Das ist das Final-Stadion der Katar-WM 

Das größte Stadion der WM steht für die Ambitionen von Gastgeber Katar - und das, was die WM so umstritten macht. Blicken Sie hinter die goldene Fassade.

Alle Spiele, alle Tore

Lionel Messi hebt die Trophäe nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft von Argentinien am 18.12.2022.

Fußball-WM - Messi führt Argentinien zum Titel 

Argentinien dominiert zunächst das WM-Finale gegen Frankreich, das erst spät dank Kylian Mbappé aufwacht. Lionel Messi trifft doppelt und beweist auch im Elfmeterschießen Nerven.

18.12.2022
von Jan Döhling
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.