Am Rudi-Assauer-Platz 1 in Gelsenkirchen kann am Samstag die Party starten. Die Arena von Schalke 04 ist bereit für einen unvergesslichen Fußballabend. Das Ziel: Wiederaufstieg.
Die peinlichen Vorstellungen in der Bundesliga, die Wut über den Abstieg vor einem Jahr und die Wirren eines fast kompletten Neuaufbaus - all das scheint in Gelsenkirchen überwunden zu sein.
Im Gegenteil, voller Euphorie nach dem Last-Minute-Dreier am vorigen Freitag im kleinen Sandhausen hat der neunmalige Champions-League-Teilnehmer nun gegen den FC St. Pauli (Samstag 20:30 Uhr) einen Matchball vor sich.
Immer wieder Terodde: Der Torjäger trifft für Schalke per Doppelpack zum 2:1 in Sandhausen und bringt die Knappen in der Tabelle wieder auf den ersten Platz.
Irre Siegesfeier der Fans in Sandhausen
Die Mannschaft von Interimstrainer Mike Büskens kann - nach dem 1:2-Patzer von Konkurrent Darmstadt 98 bei Fortuna Düsseldorf - am Samstag mit einem Sieg gegen St. Pauli vorzeitig die sofortige Rückkehr in das Oberhaus des deutschen Fußballs klarmachen. Die Schalker hätten bei einem Erfolg gegen St. Pauli 62 Punkte und wären damit am Ende der Saison mindestens Zweiter der 2. Liga.
- Aufstiegskampf: Bremen, HSV oder Darmstadt?
Spannender Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga: Hinter Aufsteiger Schalke sind noch Werder, der HSV und Darmstadt im Rennen. Der FC St. Pauli ist so gut wie raus.
"Das ist es, warum man Fußball spielt und warum man so gerne Teil des geilsten Klubs der Welt ist", schwärmte Mike Büskens nach dem Big Point in Sandhausen, wo 10.000 S04-Fans eine irre Siegesfeier abzogen.
Sechs Siege in sieben Spielen unter Büskens
Eurofighter Büskens, der vor 25 Jahren als Spieler mit Schalke sensationell den UEFA-Cup gewann, hat die Truppe um Torjäger Simon Terodde nach dem Rauswurf von Dimitrios Grammozis mit sechs Siegen in sieben Partien auf Erstliga-Kurs gebracht.
In einem wahren Husarenritt durch Europa krönten sich die "Eurofighter" des FC Schalke 04 in der Saison 1996/97 mit dem UEFA-Cup-Sieg. Was zeichnete dieses unvergessene Team aus?
Auch die 1:4-Heimpleite im Spitzenspiel vor zwei Wochen gegen Werder schüttelte Schalke ab und übernahm dank des folgenden Bremer Patzers gegen Kiel wieder die Tabellenspitze.
Schalke setzt radikalen Sparkurs fort
Weil noch nicht sicher ist, ob die Rückkehr in die Bundesliga gelingt, muss Sportdirektor Rouven Schröder im Hintergrund zweigleisig planen. Fakt ist: Schalke wird seinen radikalen Sparkurs, den sich der nach wie vor mit 183,5 Millionen Euro verschuldete Klub nach dem Abstieg verordnete, fortsetzen.
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20 Millionen Euro kostete der Lizenzspielerkader in dieser Saison, zuvor war es noch das Vierfache gewesen. In der ersten Liga dürfte sich der Etat auf 40 Millionen Euro verdoppeln.
Personalien sollen nach dem nahenden Saisonende angegangen werden - vor allem die Trainerfrage. Büskens wird auf eigenen Wunsch wieder auf die Position des Co-Trainers zurückkehren. Wer sein neuer Chef wird, darüber sickert nichts durch - eine ganz neue Qualität des ansonsten oft überhitzten Klubs.
Einige Leihverträge sollen umgewandelt werden
Im Spielerkader dürfte erneut ein größerer Austausch stattfinden. Zwei Zugänge stehen fest und sind ablösefrei: Leo Greiml (20, Rapid Wien, 2025) und Ibrahima Cissé, (21, KAA Gent, Vertrag bis 2026). Schröder setzt weiterhin auf kostengünstige Transfers und muss sich vor allem durch die Flut an Leihverträgen arbeiten.
- Der letzte Spieltag: Ticker und Tabelle
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Mit Darko Churlinov, Ko Itakura, Thomas Ouwejan, Andreas Vindheim, Yaroslav Mikhailov und Dong-gyeong Lee sind aktuell sechs Akteure vielleicht nur vorübergehend in Gelsenkirchen. Beim japanischen Führungsspieler Itakura würde Schalke selbst die teure Kaufoption von 4,5 Millionen Euro gerne ziehen, auch Churlinov, Ouwejan und Vindheim gelten als Erstliga-tauglich.
Viel zu tun für Sportdirektor Schröder
Um diese verpflichten zu können, muss Schröder aktuell verliehene Profis erneut loswerden: Ozan Kabak, Amine Harit, Can Bozdogan, Dries Wouters, Rabbi Matondo, Hamza Mendyl, Levent Mercan, Timo Becker und Nassim Boujellab besitzen noch gültige Arbeitspapiere auf Schalke.
Viel zu tun für den Sportdirektor, aber vorher soll erst einmal eine rauschende Feier steigen. "Mit Blick auf das Heimspiel gegen St. Pauli habe ich jetzt schon Gänsehaut", gibt Simon Terodde zu.
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