Das ist bitter: Borussia Mönchengladbach war im Champions-League-Spiel gegen Real Madrid bis in der Nachspielzeit auf der Siegerstraße. Doch es reichte nicht für den großen Coup.
Couragiertes Spiel mit bitterem Ende: Borussia Mönchengladbach hat in der Champions League die Königlichen von Real Madrid schwer ins Wanken gebracht - und doch nicht gewonnen. Nach einer 2:0-Führung kassierten die Fohlen in der Nachspielzeit noch den Ausgleich.
Wie gegen Inter der späte Ausgleich
Das Team von Trainer Marco Rose führte bis zur 87. Minute mit zwei Toren durch Marcus Thuram (33./58.). Nach fahriger, unglücklicher Schlussphase reichte es gegen das Starensemble aber nur zu einem 2:2. Karim Benzema (87.) brachte die Madrilenen noch heran, Casemiro ließ in der dritten Minute der Nachspielzeit den Traum der Gladbacher zerplatzen.
"Natürlich sind wir enttäuscht", sagte Gladbachs Torwart Yann Sommer beim Pay-TV-Sender Sky. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, wir haben die Schwächen, die kleinen, die Real hat, ausgenutzt. Nur in der Schlussphase - da müssen wir dran arbeiten." Bereits gegen Inter Mailand am ersten Spieltag hatten die Gladbacher bis kurz vor Schluss geführt - um dann ebenfalls noch den Ausgleich zum 2:2 hinzunehmen.
Gladbach weiter mit Chancen auf K.o.-Runde
Dennoch hat Gladbach weiter gute Chancen auf das Erreichen der K.o.-Runde. Am kommenden Dienstag steht in der schwierigen Gruppe B das Spiel bei Tabellenführer Schachtjor Donezk an. Real verhinderte hingegen mit dem Last-Minute-Ausgleich gegen den Bundesligisten einen kompletten Fehlstart in diese Königsklassen-Saison.
Gegen das Starensemble um Toni Kroos versuchten es die Gladbacher in der Anfangsphase mit hohem Pressing, mussten aber gegen den extrem ballsicheren Gegner höllisch aufpassen, nicht mit zwei, drei schnellen Pässen überspielt zu werden. Real, das mit dem Selbstvertrauen des 3:1-Sieges im Clásico beim FC Barcelona nach Deutschland gereist war, bestimmte angetrieben von Kroos zunächst das Geschehen.
Thuram schockt Real
Real wurde stärker, spielte schneller und stellte die Abwehr der Borussia vor Probleme. Und dann kam Thuram. Der 23-Jährige, dessen Vater Lilian zusammen mit Real-Trainer Zinédine Zidane 1998 Weltmeister geworden war, vollendete einen blitzartig vorgetragenen Angriff nach Ballverlust des Madrider Starensembles. Bis dahin war die Gladbacher Offensive fast zum Erliegen gekommen.
Nach dem Wiederanpfiff lauerten die Gladbacher auf Konter - und kamen erneut durch Thuram zum Torerfolg. Der Franzose stand beim Schuss von Pléa goldrichtig und staubte ab. Im Anschluss drehte die Borussia auf. Lars Stindl schoss ganz knapp am Pfosten vorbei (65.). Real antwortete mit wütenden, aber fahrig gespielten Angriffen, die am Ende doch noch zweimal erfolgreich waren.
Bayern gewinnt in Moskau
Ebenfalls am Dienstag spielte der FC Bayern bei Lokomotive Moskau. Der Titelverteidiger mühte sich zu einem 2:1-Arbeitssieg und wahrt in der Königsklasse unter Trainer Flick weiter die weiße Weste.