Die Randale im Kapitol hat nun auch sportwirtschaftliche Konsequenzen für den scheidenden Präsidenten. Der US-Golf-Verband legt sich erneut mit der Trump-Organisation an.
Auch die Golf-Welt wendet sich infolge der Ausschreitungen im Kapitol vom scheidenden US-Präsidenten Donald Trump ab. Die PGA Championship, eines der vier Major-Turniere, wird 2022 nicht, wie lange geplant, auf Trumps Golfkurs in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey stattfinden. Der Ausrichter, die PGA of America, begründete die Entscheidung vom Sonntag mit dem Sturm auf das US-Parlament am Mittwoch.
Suche nach anderem Austragungsort
Kritiker werfen Trump vor, seine Anhänger zuvor bei einer Kundgebung dazu angestachelt zu haben. PGA-of-America-Präsident Jim Richerson erklärte in einem Statement, dass man das Recht zur Beendigung der Vereinbarung wahrnehme. Das Turnier im Trump National Golf Club Bedminster abzuhalten, würde die Marke PGA of America "schädigen".
Ein alternativer Austragungsort werde nun gesucht, hieß es. "Wir haben uns in einer politischen Situation wiedergefunden, die wir uns nicht ausgesucht haben", sagte Seth Waugh, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der PGA of America, der Nachrichtenagentur AP.
"Die einzige richtige Vorgehensweise war, zu gehen", sagte Seth Waugh. Ein Sprecher der Trump-Organisation sagte dem Sender ABC News, es handele sich um illegalen "Vertragsbruch" und man sei "unglaublich enttäuscht über diese Entscheidung".
Zweite Absage an Trump-Organisation nach 2015
PGA-Geschäftsführer Waugh wollte sich zu möglichen rechtlichen Schritten durch die Trump-Seite nicht äußern. Es ist nicht das erste Mal, dass die PGA eine Veranstaltung von einem Trump-Kurs zurückzieht. Bereits 2015 hatte die Golf-Organisation den PGA Grand Slam of Golf auf dem Trump National Los Angeles Golf Club abgesagt, nachdem sich Trump abfällig über mexikanische Einwanderer geäußert hatte.
Die Trump-Organisation ist vor allem im Immobilienbereich aktiv und betreibt unter anderem Hotels und Golfplätze, wie jenen in Bedminster. Nach seinem Wahlsieg 2016 hatte Donald Trump die Leitung des Firmen-Konglomerats an seine Söhne Eric und Donald Junior abgegeben. Er blieb aber Besitzer, obwohl er versprochen hatte, sich von seinen Geschäften "vollständig zu isolieren".