HSV gewinnt Hamburger Derby: Pauli noch nicht aufgestiegen

Der Hamburger SV hat dem FC St. Pauli vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit dem 1:0 im Derby verhinderte der HSV den vorzeitigen Aufstieg des Kiezklubs.

Da die drittplatzierten Düsseldorfer im Parallelspiel gewannen (3:1 gegen den 1. FC Nürnberg), bleibt es für den HSV bei vier Punkten Rückstand hinter Düsseldorf, allerdings stehen jetzt nur noch zwei Spiele aus.

Der Fortuna ihrerseits ist nun mindestens der Relegationsplatz sicher. Der Tabellenzweite Holstein Kiel kann am Sonntag mit einem Sieg bei der SV Wehen Wiesbaden die Tabellenspitze erobern und damit den Aufstieg so gut wie perfekt machen.

Obwohl sich die Chancen des HSV in Richtung Platz 3 verschlechtert haben - das auch noch mit der wesentlich ungünstigeren Tordifferenz im Vergleich zu Düsseldorf - reagierten die Fans begeistert. Gleich nach dem Abpfiff zogen sie in der Nordkurve ein Banner mit der Aufschrift "Die Stadt gehört uns" hoch. Die HSV-Spieler versammelten sich davor, tanzten, sprangen und lachten.

"Jetzt kriegt man auch ein Gefühl für norddeutsche Emotionen", meinte Trainer Steffen Baumgart im TV-Sender "Sky":

Die Szenen und Reaktionen machten deutlich, wie gut der Erfolg gegen den ungeliebten Stadtrivalen der HSV-Seele tat. "Eigentlich ist dieses Spiel ein Sinnbild für die letzten Jahre. Wir mussten viele Widerstände angehen. Aber wenn man sieht, wie die Jungs sich reingehauen haben und unterstützt wurden, ist das maximale Intensität", sagte Sportvorstand Jonas Boldt.

Der Kiezclub durfte sich damit trösten, dass der Aufstieg wohl nur um eine Woche verschoben ist. Dann geht es gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück.

"Unabhängig vom Vorsprung spielst du ein Derby, das willst du immer gewinnen", sagte Trainer Fabian Hürzeler: "So, wie einige Spieler gespielt haben, können wir kein Derby gewinnen."

Robert Glatzel hatte mit seinem 19. Saisontor in der 85. Minute den Volkspark zum Beben gebracht. "Das kann man gar nicht beschreiben, davor malt man es sich aus, das entscheidende Tor zu schießen. Das ist natürlich ein unglaublich geiles Gefühl, unbeschreiblich", sagte Glatzel:

Vor 56.100 Zuschauern boten beide Hamburger Mannschaften ein phasenweise hochklassiges Derby. Der HSV war aber über die gesamte Spielzeit zwingender und hatte die besseren Möglichkeiten. Zwei Tore durch Glatzel (24.) und Lukasz Poreba (62.) wurden nicht gegeben. In der Nachspielzeit verschoss Ludovit Reis auch noch einen Foulelfmeter.

Versöhnlich waren dann die Abschlusssätze von Glatzel: Er würde sich für Hürzeler freuen, wenn dieser aufsteigen würde, "weil er ein super Trainer ist. Scheiße, dass er bei St. Pauli Trainer ist."