Der THW Kiel hat in der Handball-Champions-League gute Chancen, das Halbfinale zu erreichen. Eng wird's dagegen für die SG Flensburg Handewitt.
Der THW Kiel hat sich im Viertelfinale der Handball-Champions-League gegen Paris St. Germain eine gute Ausgangsposition erspielt. Die Norddeutschen verpassten im Hinspiel in Paris zwar einen Sieg, haben aber nach dem 30:30 (16:14) noch alles in der Hand. Die SG Flensburg-Handewitt verlor dagegen in eigener Halle gegen Titelverteidiger FC Barcelona mit 29:33 (13:18). Die Rückspiele finden am 19. Mai statt.
In den anderen beiden Viertelfinals spielen Telekom Vezprem gegen Aalborg und Montpellier Handball gegen Vieve Kielce (beide Mittwoch). Das Final Four findet traditionell am Saisonende in Köln statt (18./19. Juni).
Kiel setzt auf siebten Feldspieler
Die Partie des THW Kiel bei Paris St. Germain hat nach einem Unglücksfall in der Halle mit einer Viertelstunde Verspätung begonnen. Die Kieler ließen sich nicht davon beeindrucken. Torhüter Niklas Landin hielt einen Strafwurf von Kamil Syprzak, im Angriff stellten die Vorderleute des Dänen bis zur sechsten Minute auf 5:1 für die Norddeutschen.
Kiels Coach Filip Jicha setzte früh auf den siebten Feldspieler, damit sich sein Team leichter gute Möglichkeiten erarbeitete. Paris bestrafte diese Taktik aber mit Treffern ins leere Tor zum 5:8 (13.) und 6:9 (14.). Beim 11:11 (21.) hatten die Franzosen wieder den Ausgleich geschafft.
Kiel gibt Fünf-Tore-Führung aus der Hand
In die zweite Hälfte startete Kiel mit einem 3:0-Lauf zum 19:14 (34.). Mit einer kurzen Deckung gegen den niederländischen PSG-Mittelmann Luc Steins sollte der Spielfluss der Gastgeber gestört werden. Paris ließ sich aber nicht abhängen, Kiels Vorsprung schmolz.
Beim 27:25 lag der THW letztmals mit zwei Toren in Führung. Am Ende brachte derTHW den 30:29-Vorsprung nicht ins Ziel. Bester Kieler Werfer war der sechsfache Torschütze Sander Sagosen. Für PSG war Nedim Remili acht Mal erfolgreich.
Flensburg verzweifelt an Keeper Vargas
Die SG Flensburg-Handewitt hatte beim 29:33 (13:18) gegen FC Barcelona wie schon in den beiden verlorenen Gruppenspielen enorme Probleme mit Barca-Keeper Gonzalo Perez de Vargas, der bei zahlreichen klaren Einwurfchancen hervorragend hielt.
Die Flensburger, bei denen die Rückraumspieler Magnus Röd, Franz Semper und Aaron Mensing sowie Linksaußen Hampus Wanne verletzt fehlten, leisteten sich einen kapitalen Fehlstart. Über 5:1 (4.) zog Barcelona auf 9:2 (10.) davon. "Das ist zu naiv", bemängelte SG-Trainer Maik Machulla in seiner ersten Auszeit vor allem die Abwehrarbeit seiner Schützlinge.
Jacobsen Flensburgs bester Werfer
In der 46. Minute verkürzte Emil Jacobsen dann beim 22:25 erstmals wieder auf drei Treffer. Zu mehr reichte es aber nicht, und so sind die Möglichkeiten der Flensburger auf einen Einzug in das Halbfinale der Königsklasse wohl nur noch theoretischer Natur.
Beste Werfer waren Jacobsen mit neun Toren für Flensburg und Youssef Ben Ali mit acht Treffern für die Katalanen.