Der THW Kiel hat zum zwölften Mal den deutschen Handball-Pokal gewonnen. Im Endspiel besiegte der Rekordchampion den Bundesliga-Spitzenreiter SC Magdeburg.
Den Ligaprimus entzaubert, das Dutzend voll gemacht: Der THW Kiel bezwang den SC Magdeburg am Sonntag im Endspiel um den DHB-Pokal mit 28:21 (12:13) und sicherte sich seinen zwölften Pokaltriumph. Zuletzt waren die Kieler 2019 erfolgreich. Bundesliga-Spitzenreiter Magdeburg verpasste unterdessen seinen dritten Pokalgewinn nach 1996 und 2016.
Beste Werfer des Endspiels waren Sander Sagosen mit acht Treffern für Kiel und Omar Ingi Magnusson mit sieben Toren für Magdeburg.
In der Neuauflage des Finales von 2019 (damals 28:24 für Kiel) lieferten sich beide Teams vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Barclays Arena in Hamburg ein enorm intensives Spiel, dem die beiden Abwehrreihen und vor allem zwei starke Torhüter zunächst ihren Stempel aufdrückten.
Kiels Schlussmann Niklas Landin zeigte wie schon in der Schlussphase des Halbfinales am Vortag gegen Lemgo (28:26) eine Parade nach der anderen, sein dänischer Nationalmannschaftskollege Green auf der Gegenseite stand ihm in nichts nach.
SCM dreht zwischenzeitlich das Spiel
Der Rekordmeister aus Kiel hatte die Partie zunächst im Griff und führte nach einer Viertelstunde mit 6:4. Doch nachdem Superstar Sagosen erstmals auf drei Tore erhöht hatte (9:6), lief bei den Kielern fünf Minuten lang plötzlich gar nichts mehr zusammen. Magdeburg nutzte die Schwächephase für einen 5:0-Lauf und drehte kurz vor der Pause das Spiel.
Auch am Spielfeldrand kochten die Emotionen hoch. Vor allem auf Kieler Seite haderten Coach Filip Jicha und seine Spieler lautstark mit den Schiedsrichterentscheidungen, zur Pause kam es auf dem Feld sogar beinahe zu einem Handgemenge.
Kiel dreht im zweiten Abschnitt auf
Im zweiten Abschnitt zog das Spieltempo dann deutlich an. Vor allem Kiel drückte jetzt merklich aufs Gaspedal und ging nach 41 Minuten durch Ex-Nationalspieler Steffen Weinhold (18:17) erstmals wieder in Führung. Als Hendrik Pekeler zwölf Minuten vor dem Ende per sehenswertem Dreher auf 22:19 stellte, ließen sich die Zebras den ersten Pokalsieg seit 2019 nicht mehr nehmen.