Die deutschen Handballer starten mit einer Niederlage gegen Spanien in die EM-Hauptrunde. Ein Blitz-Comeback feiert der zunächst positiv auf Corona getestete Christoph Steinert.
Deutschland - Spanien, 23:29, Hauptrunde, 1. Spieltag, Zusammenfassung
Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unterlag am Donnerstag Titelverteidiger Spanien mit 23:29 (12:14) und kassierte im vierten Turnierspiel die erste Niederlage. Bester deutscher Werfer vor 1.683 Zuschauern in Bratislava waren Kapitän Johannes Golla und Patrick Zieker mit je vier Toren. Trotzdem reichte es für die durch zahlreiche Coronafälle geschwächte DHB-Auswahl nicht zu einer Sensation gegen den abgezockten Europameister.
"Das Spiel war nie so richtig flüssig bei uns", meinte Bundestrainer Alfred Gislason und bemängelte die vielen technischen Fehler seines Teams: "Dann haben wir gegen so routinierte Spanier keine Chance."
Nächster Gegner Norwegen feiert Kantersieg
Viel Zeit zum Hadern bleibt dem Team von Gislason jetzt nicht: Um den Traum vom EM-Halbfinale nicht aus den Augen zu verlieren, soll an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) gegen die ebenfalls zum Favoritenkreis zählenden Norweger der erste Hauptrunden-Sieg her. Der 2007er-Weltmeister weiß: Die Chance auf das Halbfinale ist mit 2:2 Punkten weiter da. Die Skandinavier gewannen ihren Hauptrundenauftakt am Donnerstagabend gegen Polen mit 42:31 (21:15).
Weitere Gegner sind Vizeweltmeister Schweden am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) und Russland am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF). Im direkten Duell gewann Schweden am Donnerstagabend 29:23 (16:13) gegen Russland.
Die besten beiden Mannschaften der Sechsergruppe ziehen ins Halbfinale in Budapest ein.
Blitz-Comeback von Steinert
Ein Blitz-Comeback im DHB-Team feierte Christoph Steinert, der am Mittwoch als einer von drei Spielern positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Laut Verbandsangaben waren alle im Nachgang durchgeführten Tests bei dem Profi negativ, sodass er kurz vor Spielbeginn die Freigabe für einen Einsatz erhielt. Steinert hatte am Mittwoch bei einem vom Deutschen Handballbund veranlassten zusätzlichen PCR-Test einen schwach positiven Befund erhalten. "Alle im Vorfeld und im Nachgang durchgeführten Tests waren negativ, so dass der Status 'negativ' auch auf Nachfrage der Laborleitung, wo der einzig positive Test ausgewertet wurde, bestätigt wurde", hieß es in einer Verbandsmitteilung
Co-Trainer Erik Wudtke fehlte indes kurzfristig beim Spiel, weil die jüngsten Corona-Tests ein "unklares Bild" ergeben hatten, wie der DHB vor Spielbeginn mitteilte.
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Spanien nutzt deutsche Schwächen eiskalt
Obwohl die DHB-Auswahl von Beginn an hellwach agierte, kamen auch die Spanier zu ihren Toren. Es entwickelte sich zunächst eine extrem enge Partie gegen den bislang stärksten deutschen Gegner bei diesem Turnier. Doch im Laufe des Spiels baute die deutsche Mannschaft immer mehr ab.
Die Spanier nutzten diese Schwächeperiode gnadenlos aus. Ihre größte Stärke: Sie lassen sich von nichts aus der Ruhe bringen. Auch nicht von einem zusammengewürfelten und mit neun nachnominierten Spielern angetretenem DHB-Team.
Doch trotz aller Widrigkeiten gab die deutsche Mannschaft alles. Etwas Entscheidendes fehlte jedoch gerade in den ersten Minuten vor und nach der Pause: die Präzision im Angriff. Immer wieder erspielte sich Gislasons Team zwar beste Chancen - immer wieder scheiterte es jedoch am teils überragenden spanischen Torhüter Gonzalo Perez de Vargas. Auf der Gegenseite nutzte der routinierte Titelverteidiger so gut wie jede Chance und zog dadurch immer weiter davon.
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