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"aktuelles sportstudio" : Junge Handballer versuchen den Neustart

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Die deutschen Handballer stehen vor einer komplizierten EURO. Den neuen Aufbruch verkörpert der neue Kapitän Johannes Golla, der mit Dijbril M’Bengue beim ZDF zu Gast war.

Noch nie war der Kapitän der deutschen Handballnationalmannschaft so jung wie Johannes Golla. Der Kreisläufer von der SG Flensburg-Handewitt hatte eben seinen 24. Geburtstag gefeiert, als ihn Bundestrainer Alfred Gislason im November zum neuen Spielführer ernannte. Golla passe "ideal als Kapitän in der Konstellation, die wir jetzt haben", begründete das der Isländer.

Golla jüngster Kapitän aller Zeiten

Mit seiner Jugend personifiziert Golla die tiefe Zäsur nach Olympia, als Stars wie Uwe Gensheimer und Steffen Weinhold zurückgetreten waren. Die EURO 2022, in die das deutsche Team am 14. Januar in Bratislava gegen Weißrussland startet, "ist ein Schritt in die neue Generation, die ich auf dieser Position mitprägen möchte", sagte Golla selbstbewusst im "aktuellen sportstudio".

Mit neun Turnier-Debütanten reist die Auswahl in die Slowakei. In der Fachwelt rechnet niemand mit den Deutschen, eine Medaille wäre eine Sensation. "Auf den ersten Blick ist das eine unerfahrene, aber auch engagierte Mannschaft, die auch für Überraschungen sorgen kann", sagt Golla. Es gehe nicht nur um das bevorstehende Turnier, sondern auch um den Aufbau für die EURO 2024 und die WM 2027, die beide in Deutschland stattfinden. 

Heimturniere 2024 und 2027 im Fokus

Einer der Neulinge ist Djibril M’Bengue, 29, der seit 2018 beim FC Porto sein Geld verdient. Der Rückraum-Linkshänder profitierte von der Absage Fabian Wiedes, fühlte sich aber sofort aufgenommen. "Man kommt rein und hat das Gefühl, dazu zu gehören", sagte er im "aktuellen sportstudio". Es sei für "eine Riesenehre", die EURO für Deutschland zu spielen.

M’Bengue, als Sohn eines senegalischen Vaters und einer deutschen Mutter in Schorndorf geboren, gehört zu den seltenen deutschen Handballprofis mit Migrationshintergrund. Warum es keine Özils und Gündogans im Handball gibt, sei "keine so einfache Frage", sagt der Schwabe. "Das ist nicht in wenigen Sätzen zu beantworten." Aber natürlich nehme der Fußball den Sportarten wie Handball viele Kinder weg.

Niedriger Migrantenanteil im deutschen Handball

Der niedrige Migrantenanteil hat indes auch kulturelle Gründe: Da der Handball global nicht so erfolgreich ist wie Fußball oder Basketball, kennen viele Immigranteneltern diese Sportart schlicht nicht. Konzepte dafür zu entwickeln, wie man Kinder in die Handballhallen bekomme, sei "ein Thema für die Politik und den DHB", findet M’Bengue.

Das allerdings ist eine Herkules-Aufgabe in der Corona-Pandemie - in vielen Bundesländern ist der Hallensport derzeit unmöglich. Und wie beim Fußball droht auch bei der EURO eine Wettbewerbsverzerrung durch die hohen Infektionszahlen. Das größte Talent im deutschen Rückraum, Juri Knorr, verzichtete auf eine Teilnahme, weil er sich nicht impfen lassen will.

Wettbewerbsverzerrung durch Corona

"Das ist natürlich eine aufregende Zeit", sagte Golla. "Man guckt jeden Morgen auf sein Handy und hofft, dass nichts Neues dazu kommt, keine Absage." Es gebe täglich Nachrichten von infizierten Profis aus anderen Nationalteams, sagte M’Bengue. "Wir versuchen das Beste draus zu machen, aus diesen leider traurigen Umständen."

Eine überraschende Nachricht am Samstag war, dass die Halle in Bratislava zu 25 Prozent ausgelastet werden darf, dabei zählt die Slowakei seit Wochen zu den größten Hotspots in Europa. Die beiden deutschen Profis nahmen das erfreut zur Kenntnis. "Für den Handballsport ist es wichtig, dass wir Fans in den Hallen haben, dann ist wenigstens etwas Stimmung", sagte M’Bengue.

Zuschauer trotz Hotspot

Im deutschen Team herrsche für die Hygienevorschriften "höchste Sicherheitsstufe", sagte Golla, der im Januar 2021 als einziger deutscher Profis von der WM in Ägypten eine Corona-Infektionen mitgenommen hatte. Jeden Tag werde im Team getestet, berichtete er. Man müsse mit der Pandemie leben. "Das wird uns in Zukunft begleiten, dass man mit Corona in Kontakt kommt."

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