Handballerinnen sollen gleiche Prämie bekommen wie Männer

    Handball-EM der Frauen:DHB geht großen Schritt Richtung "Equal Pay"

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    Der Deutsche Handball-Bund hat die Prämienregelung für die anstehende Frauen-EM bekannt gegeben. Dem DHB-Team winken die gleichen Summen wie den Männern.

    Emily Bölk und Meike Schmelzer jubeln beim Länderspiel Deutschland - Frankreich.
    Emily Bölk und Meike Schmelzer jubeln beim Handball-Länderspiel Deutschland - Frankreich.
    Quelle: dpa

    Der Deutsche Handballbund (DHB) hat für die bevorstehende EM der Frauen wie zuletzt bei den Männern 250.000 Euro an Prämien für einen möglichen Titelgewinn ausgelobt. Dies teilte der Verband kurz vor dem deutschen Auftaktspiel am Samstag mit.

    Signal für gleiche Wertschätzung

    "Wir signalisieren mit dieser Prämienregelung, was wir intern leben: Unsere Frauen genießen die gleiche Wertschätzung wie unsere Männer", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann, der die Regelung "auch als gesellschaftspolitisches Signal" versteht. Auf dem Weg zum Equal Pay seien "sicherlich noch weitere Schritte zurückzulegen, aber dieser Entschluss ist mehr als ein Anfang".
    Die DHB-Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels sehen in der ausgehandelten Summe "ein starkes Signal für den Frauensport".

    Wir freuen uns über diese Wertschätzung, die sich in die professionellen Rahmenbedingungen der Lehrgangsmaßnahmen in den letzten Jahren einfügt.

    Emily Bölk und Alina Grijseels

    Das mögliche Preisgeld würde sich auf die gesamte Mannschaft verteilen, hinzu kämen 20 Prozent für das Team hinter dem Team. Für Bundestrainer Markus Gaugisch und die übrigen Coaches gelten individuelle Regelungen.

    Heim-WM 2025 als Leuchtturmprojekt

    Die EM-Prämien, die bei Frauen und Männern im Wesentlichen durch Sponsorenleistungen gedeckt sind, sind gestaffelt. So gibt es für das Erreichen der Hauptrunde für das Frauen-Team 30.000 Euro. Auch die Tagegelder der Nationalspielerinnen (je nach Anzahl der Länderspiele bis zu 100 Euro) haben sich dem Niveau der Männer weiter angenähert.
    Die Maßnahmen beruhen auf einem Strategiepapier der AG Frauenhandball, die der DHB-Bundestag bereits im Oktober 2021 auf den Weg gebracht hatte. Dieses beinhaltet strukturelle Reformen im Spielbetrieb und in der Förderung, um im von Verbandsseite ausgerufenen "Jahrzehnt des Handballs" mit höherer Qualität auf allen Ebenen das Interesse am Frauenhandball nachhaltig zu steigern. Leuchtturmprojekt im Frauenhandball ist die Heim-Weltmeisterschaft im Dezember 2025, die Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden ausrichtet.
    Aktuell bereitet sich die DHB-Auswahl mit einer Reihe an Testspielen auf die EM vor. Am Montagabend gewannen die deutschen Handballerinnen mit 31:20 (17:12) in Ungarn. Am Mittwoch geht es in der Generalprobe gegen Rumänien, ehe am Samstag in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica der EM-Auftakt gegen Polen steigt. Das Drei-Länder-Turnier findet in Montenegro, Slowenien und Nordmazedonien statt.
    Quelle: SID
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