Erste Coronafälle innerhalb der WM-Blase sorgen für Alarmstimmung. Betroffen ist auch Deutschlands zweiter Vorrundengegner Kap Verde. Doch der Verband gibt grünes Licht.
Die ersten Risse in der WM-Blase versetzten die deutsche Mannschaft in höchste Alarmbereitschaft. Ihr Frühstück nahmen Kapitän Uwe Gensheimer und Co. am Freitagmorgen vorsichtshalber isoliert auf ihren Zimmern im Teamhotel zu sich. Die Corona-Gefahr, vor der tagelang gewarnt wurde, ist plötzlich ganz real.
Auch dänische Handballer positiv getestet
Der Schock vom späten Donnerstagabend mit insgesamt sieben positiv getesteten Spielern, darunter vier beim zweiten deutschen Vorrundengegner Kap Verde, war noch nicht verdaut, da ploppte am Freitagmittag der nächste Coronafall auf: Der dänische Linksaußen Emil Jakobsen ist positiv getestet und wurde wie sein Zimmerkollege, der frühere Bundesligaprofi Morten Olsen, sofort vom Rest des Teams isoliert.
Kap Verde darf spielen - tägliche Tests für alle
Der Weltverband IHF reagierte jedoch umgehend: Die Nachricht war erst wenige Minuten alt, da informierte der Turnier-Veranstalter über die Verschärfung der PCR-Testungen aller 32 Teams und Offiziellen auf einen 24-Stunden-Rhythmus.
Trotz der Corona-Fälle beim deutschen Vorrundengegner Kap Verde dürfen die Afrikaner im Turnier bleiben. Die jüngsten Corona-Tests seien alle negativ ausgefallen, teilte der Weltverband IHF wenige Stunden vor dem ersten Gruppenspiel des WM-Neulings gegen Ungarn auf Anfrage mit. Deshalb stehe der Austragung der Partie nichts im Wege. Der Deutsche Handballbund (DHB) hatte gemeinsam mit anderen Nationen eine schnelle Reaktion der IHF zum Umgang mit den Afrikanern gefordert.
Deutsche Handballer auf alles vorbereitet
"Es scheint wohl alle Optionen zu geben", hatte DHB-Sportvorstand Axel Kromer im deutschen Teamquartier in Gizeh zuvor gesagt. Zusammen mit anderen Nationen habe man seine Bedenken geäußert und "unsere Sorgen bezüglich Garantien, die gegeben werden", berichtete Kromer nach Gesprächen mit der IHF. Aufschluss über das Ausmaß des Ausbruchs sollen weitere Tests geben.
Zuletzt waren Nordmazedonien und die Schweiz kurzfristig ins Teilnehmerfeld gerutscht. Bereits vor der Anreise nach Ägypten hatte es beim Team Kap Verdes etliche Coronafälle gegeben. Cheftrainer Jose Tomas reiste Medienberichten zufolge wie ein halbes Dutzend an Corona erkrankter Spieler erst gar nicht mit an den Nil. Wegen der positiven Befunde hatten die DHB-Verantwortlichen erwirkt, dass die Delegation des Inselstaats zunächst in einem Quarantäne-Hotel isoliert und erst einmal nicht im Teamquartier der deutschen Mannschaft untergebracht wird.
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