Reit-Ersatz gefunden: Hindernislauf soll Fünfkampf retten

    Ersatz für Reiten gefunden:Hindernislauf soll Modernen Fünfkampf retten

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    Ein Parcours im Stile der Ninja Warriors statt Reiten: Der Moderne Fünfkampf hat einen Ersatz für die umstrittene Teildisziplin gefunden.

    Springreiten ist im Modernen Fünfkampf nach den Olympischen Spielen 2024 in Paris endgültig Geschichte. Ersetzt wird es durch einen Hindernisparcours. Das hat der Kongress des Weltverbandes UIPM mit 69 von 83 Stimmen beschlossen.

    Fünfkämpfer hoffen auf Olympia 2028

    Die Entscheidung für den Hindernisparcours, der durch die Spielshow "Ninja Warrior" oder auch "Spiel ohne Grenzen" im deutschen Fernsehen der 1970er Jahre populär wurde, soll die Chancen des Fünfkampfs mit Blick auf Los Angeles 2028 verbessern.
    Im Parcours sind Luft- und Erdhindernisse zu bewältigen. Es hat schon mehrere Testwettkämpfe gegeben. Die Entscheidung für den Hindernisparcours sei jedoch "keine Garantie, dass wir erfolgreich sind", sagte Juan Antonio Samaranch junior, Vize-Präsident der UIPM und im IOC.
    Das Springreiten war mit dem Skandal um die deutsche Athletin Annika Schleu bei den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer untragbar geworden. In Tokio hatte Schleu auf Goldkurs gelegen, bis ihr zugelostes Pferd das Springen verweigerte.

    Bei Olympia 2024 noch mit Reiten

    Unter Tränen versuchte sie, das Tier mit Sporen und Gerte zurück in den Parcours zu bringen, die Bilder gingen um die Welt.
    Im November 2021 wurde als Konsequenz die Streichung des Springreitens verkündet, nach derzeitigem Stand allerdings erst wirksam nach den Sommerspielen 2024 in Paris. Für 2028 ist der Moderne Fünfkampf noch nicht im olympischen Programm.

    Bach: Ersatz für Reiten oder Aus

    "Wenn wir die Olympischen Spiele verlassen, werden wir nur noch ins Olympische Museum gehören", sagte UIPM-Präsident Klaus Schormann. Der Parcours sei "die einzige Antwort".
    IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt erklärt, dass die Zukunft des Fünfkampfs auch davon abhänge, "wie der Verband den Reitsportwettbewerb ersetzt".

    Athleten gegen Reform

    Aus dem Kreis der Sportler kam heftiger Widerspruch. Die Interessenvertretung Pentathlon United beklagte, die Exekutive des Weltverbandes ignoriere die Mehrheitsmeinung der Athleten.
    Diese hätten sich unter anderem in einer Umfrage von Pentathlon United für den Erhalt einer Disziplin aus dem Reitsport ausgesprochen.
    Quelle: SID
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