Olympiasiegerin Ricarda Funk hat bei der Kanuslalom-WM in Augsburg mit einem Traumlauf auch den Titel im Kajak-Einer gewonnen. Elena Lilik holte Bronze.
Die 30-jährige Funk fuhr im Eiskanal am Samstag als Halbfinal-Beste besonders im letzten Kurs-Drittel nahezu perfekt und sicherte sich das Gold in 101,14 Sekunden. Ein Videobeweis ergab nach kurzem Zittern, dass sie kein Tor berührt hatte.
Funk hatte bereits zum Auftakt der WM mit dem Kajak-Team die Goldemedaille gewonnen.
Die EM-Zweite Elena Lilik gewann unter dem Jubel Tausender Zuschauer Bronze hinter der Australierin Jessica Fox. "Das ist unbeschreiblich", sagte Lilik unter Tränen, "ich will jetzt nur noch zu meiner Familie und feiern." Sie hatte sich an Tor 12 zwei Strafsekunden eingefangen, sonst wäre Silber möglich gewesen. Jasmin Schornberg war im Halbfinale ausgeschieden.
Männer-Finale ohne deutsche Beteiligung
Das Finale der Kajak-Männer blieb ohne deutsche Beteiligung. Der Olympiadritte Hannes Aigner scheiterte als Halbfinal-14. ebenso wie Stefan Hengst auf Rang 17. Aigner kam zwar ohne Stab-Berührung durch den Parcours, doch er verlor Zehntelsekunde um Zehntelsekunde. "Es war eine anspruchsvolle Strecke. Und da waren ein paar Ecken bei mir drin", sagte er enttäuscht. Den Titel holte der Tscheche Vit Prindis (94,78 Sekunden).
Die Titelkämpfe hatten golden begonnen: Am Mittwoch führte Funk das Kajak-Team mit Lilik und Schornberg im ersten Wettbewerb zur Goldmedaille. Die Kajak-Herren um Aigner sicherten sich den Sieg ebenfalls fehlerfrei. Die erste Heim-Weltmeisterschaft seit 19 Jahren hatte wegen Niedrigwasser zwischenzeitlich auf der Kippe gestanden, erst kurzfristige Baumaßnahmen sorgten für Entspannung. Die WM auf der Olympiastrecke von 1972 endet am Sonntag mit den Canadier-Entscheidungen und den Rennen im 2024 erstmals olympischen Extremslalom.