Beim englischen Meister FC Liverpool läuft es derzeit alles andere als rund. Trainer Jürgen Klopp hat an vielen Fronten mit Problemen zu kämpfen.
Nach Niederlagen kann Jürgen Klopp barsch antworten. Als er nach der jüngsten Heimpleite zum Titelkampf befragt wurde, sagte der Liverpool-Trainer:
In der vergangenen Saison hatte Tabellenführer Liverpool in der englischen Premier League nach 19 Spielen einen Vorsprung von 13 Punkten. Damals wollte Trainer Jürgen Klopp nicht über den Meistertitel sprechen, um die Erwartungen zu dämpfen. Nun will der Trainer nach 19 Spielen ebensowenig darüber reden, auch weil seine Mannschaft ein ganz anderes Gesicht als in der Meistersaison zeigt.
FC Liverpool: Das Angriffstrio befindet sich im Formtief
Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Manchester United, fünf Spiele blieb die Elf ohne Sieg, vier Spiele ohne Tor. In allen diesen Begegnungen spielte Liverpool überlegen, hatte viel mehr Ballbesitz und Torchancen als die Gegner. Doch die berüchtigte Offensive stottert, die Stars wie Mo Salah oder Roberto Firmino reichen momentan nicht an ihr bekanntes Leistungslevel heran.
Liverpool schaltet nach Ballgewinn zu träge um, die Hereingaben von außen bleiben meist harmlos. Für die Seitenverlagerungen braucht das Team zu lange. Auch die Gefahr nach Standardsituationen lässt zu wünschen übrig; ein kopfballstarker Spieler wie der verletzte Virgil van Dijk wird schmerzlich vermisst. Der Ex-Bayer Thiago konnte als Ideengeber aus dem Mittelfeld bislang zu selten seine Klasse demonstrieren.
Keine Pausen für den überspielten FC Liverpool
Das Angriffstrio wirkt überspielt und deswegen in den entscheidenden Momenten unkonzentriert, weil Klopp aus Mangel an qualitativen Alternativen oft auf die Rotation verzichtete. Dabei hat wohl kein Team die Schöpfungspausen so nötig wie Liverpool: Die Mannschaft muss verletzungsbedingt auf wichtige Spieler wie Diogo Jota verzichten. Außerdem ist das Programm in Corona-Zeiten mit Champions League und Pokalwettbewerben straff.
Bayern gegen Lazio, Dortmund gegen den FC Sevilla, Leipzig gegen Liverpool und Gladbach gegen Man City: Auf die deutschen Klubs warten in der Champions League spannende Duelle.
Die Liga setzte auch nach internationalen Reisen rigoros Spiele von Liverpool auf den Samstagmittag an. Sie sperrte sich zudem gegen Klopps Wunsch, die Zahl von drei erlaubten Auswechslungen zu erhöhen.
Gegner haben sich auf Klopps Team eingestellt
Gleichzeitig wissen die Gegner mittlerweile, dass sie mit Geduld und Kompaktheit den Meister aushebeln können. Burnley sorgte für die erste Liverpooler Heimniederlage nach 68 Spielen. Andere Abstiegskandidaten wie West Brom oder Newcastle überließen den "Reds" den Ball und setzten auf schnelle Konter gegen deren weit aufgerückte Defensive.
- Bayern gegen Lazio, Leipzig gegen Liverpool
Das Achtelfinale der Champions League ist ausgelost. Bayern München trifft auf Lazio Rom, der BVB auf Sevilla. Gladbach und Leipzig erwarten deutlich schwerere Gegner.
Southamptons Trainer Ralph Hasenhüttl kniete nach dem 1:0 gegen Liverpool mit Tränen in den Augen auf dem Boden und lobte danach die Verteidigungsarbeit seiner Elf. Selbst Tabellenführer Manchester United stellte mitunter zwei eng stehende Ketten auf und den Kreativspieler Paul Pogba zur Absicherung auf die rechte Seite.
Nächste Herkulesaufgabe gegen Manchester United
Nach dem 0:0 in der Liga treffen sich United und Liverpool nun am Sonntag im FA Cup wieder. "Ich muss klarer machen, was in den richtigen Momenten zu tun ist. Und dann werden wir auch wieder Tore schießen", sagte Klopp mit Blick auf die Partie im Old Trafford. Momentan wartet seine Mannschaft in der Liga seit über 400 Minuten auf einen eigenen Treffer.
Was dem Coach Hoffnung macht: Das Team spielt sich immerhin noch eine Fülle von Chancen heraus und hat mit 37 Toren in 19 Spielen die meisten Treffer der Premier League erzielt. Beim letzten Ligasieg der "Reds" am 19. Dezember bekam Crystal Palace diese Tormaschine zu spüren: Liverpool gewann auswärts erbarmungslos mit 7:0.