Rainer Koch hat auf seine Schlappe bei der DFB-Präsidiumswahl reagiert. Er will sich aus dem Exekutivkomitee der UEFA zurückziehen.
Der langjährige Spitzenfunktionär Rainer Koch zieht nach seiner gescheiterten Wiederwahl ins Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes persönliche Konsequenzen. Der 63-Jährige hat seinen vorzeitigen Rückzug aus dem Exekutivkomitee der UEFA angeboten. Die UEFA-Regularien sehen vor, dass Mitglieder des Exekutivkomitees in ihrem Nationalverband Präsident oder Vizepräsident sein müssen.
Zudem werde Koch im Juni auch nicht mehr für eine weitere Amtszeit als Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) kandidieren, wie der Landesverband mitteilte.
193:50 gegen Peter Peters: Bernd Neuendorf ist mit großer Mehrheit zum neuen DFB-Präsidenten gewählt worden.
Die Karriere des langjährigen 1. DFB-Vizepräsidenten, der den von zahlreichen Affären belasteten Verband in den vergangenen Jahren auch drei Mal als Interimspräsident anführte und der als Strippenzieher galt, neigt sich damit dem Ende entgegen.
Koch: Entschluss steht schon länger
Koch hatte seine Entschlüsse nach eigenen Angaben schon einen Tag nach dem DFB-Bundestag am 11. März dem UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin und dem neuen DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf (am kommenden Samstag Gast im aktuellen sportstudio) sowie dem BFV-Vorstand mitgeteilt.
"Ich selbst werde künftig meine persönlichen Prioritäten neu setzen und zum Jahreswechsel in meinen Beruf zurückkehren", erklärte Koch. Den Beruf als Richter übte er zuletzt nicht mehr aus. In die UEFA-Exekutive ist er noch bis zum Frühjahr 2025 gewählt. Das Spitzenamt wird mit über 150 000 Euro jährlich vergütet.
DFB berät sich
Der DFB nahm in einer ersten Reaktion Kochs Entscheidung erstmal wertfrei "zur Kenntnis". Man werde "die Situation im Präsidium und mit den zuständigen Stellen beraten". Diesen Beratungen wolle man nicht vorgreifen.
Koch spielte als langjähriger Erster Vizepräsident eine Rolle, die ihm zuletzt immer mehr Kritik eingetragen hatte. Den Neuanfang im DFB mit dem unbelasteten Seiteneinsteiger Neuendorf wollten viele Delegierte nicht mehr mit Koch als Mitspieler angehen.
Wahlschlappe für Koch
So erklärt sich, warum Koch bei der Wahl zum DFB-Vize-Präsidenten am 11. März die Kampfabstimmung gegen Silke Sinning überraschend und deutlich mit 68:163 Stimmen verlor. Zuvor hatte Kuch die Delegierten aufgefordert, entweder für ihn zu stimmen oder sich zu enthalten.
Und danach bewertete Neuendorf die Abstimmungen auf dem Bundestag als "Beleg dafür, dass die Demokratie im Verband funktioniert".