Zittern bis zum Schluss - der 2. Fußball-Bundesliga droht im Saisonendspurt immer mehr ein Terminengpass. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am Donnerstag mit den erwarteten Spielabsagen auf die Mannschafts-Quarantäne der Zweitligisten Karlsruher SC und SV Sandhausen reagiert. Die beiden kommenden Partien fallen für beide Klubs aus, über Neuansetzungen will die DFL Ende der kommenden Woche "unter Berücksichtigung des dann aktuellen Stands entscheiden".
Die Profis des KSC befinden sich aufgrund mehrerer Corona-Fälle bis zum 20. April in Isolation, beim SVS dauert die angeordnete Quarantäne bis zum 18. April.
Kreuzer: Halten uns an Hygienekonzept
Bezüglich der Corona-Fälle im Klub erklärte KSC-Sportchef Oliver Kreuzer im ZDF-Interview, man halte sich "bis ins kleinste Detail" an das Hygienekonzept. "Die Spieler werden morgens getestet, warten im Auto auf die Auswertung des Tests und tragen auch in der Kabine die Maske", so Kreuzer.
Der Sportchef weiter: "Dass hier und da mal eine kleine Lücke entsteht, muss man den Jungs auch nachsehen. Das ist menschlich, wenn einer mal kurz die Maske abnimmt." Im Großen und Ganzen würde man sehr detailliert das Konzept einhalten.
Warum muss FCB nicht in Quarantäne? "Wenn ich das wüsste"
Auf die Frage, warum beispielweise der FC Bayern nach dem jüngsten Corona-Fall von Serge Gnabry trotzdem weiterspielen darf, meinte Kreuzer, das sei offensichtlich von Gesundheitsamt von Gesundheitsamt unterschiedlich. Ungerecht behandelt fühle sich der KSC deshalb nicht, so Kreuzer: "Wir sind ja nicht der erste Verein und sind in den letzten Monaten unbeschadet durch die Pandemie gekommen."
Bislang allerdings mussten nur Zweitligisten und keine Erstligisten in Quarantäne: "Ja, das ist auffällig", so Kreuzer: "Ich weiß nicht, ob die Erstligisten es besser machen."
Laut Münchener Gesundheitsamt gibt es für den FC Bayern keine Sonderbehandlung: "Wir sind da wirklich sehr strikt", sagte jüngst Beatrix Zurek vom Gesundheitsamt München dem "Deutschland-Funk": Bei uns gibt es keinerlei Ausnahmen, egal ob jemand in einer Profiliga spielt oder ob es sich um einen Kontakt handelt, der in einem normalen Büros oder in der Familie stattfindet. Zurek weiter: "Bei uns gibt es keinerlei Ausnahmen (...). Wären die Voraussetzungen gegeben, müsste bei uns jeder, egal ob berühmt oder unberühmt, in die Quarantäne."
DFL fordert Stellungnahme von KSC
Der KSC war am Dienstag vom Gesundheitsamt Karlsruhe nach dem dritten Corona-Fall binnen einer Woche für 14 Tage in Quarantäne geschickt worden. "Es war relativ einfach zu sagen, dass es Termine gegeben hat, an denen das ganze Team teilgenommen hat - und auch in einer Form, wo man sagen muss: ohne Schutz", hatte der stellvertretende Leiter der Behörde, Ulrich Wagner, am Mittwoch beim SWR die Quarantäneanordnung begründet. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den KSC zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Quelle: ZDF, dpa