Triumphator von München: Richard Ringer
Quelle: dpa
Marathonläufer Richard Ringer hat überraschend für den ersten deutschen Einzeltitel bei der Leichtathletik-EM in München gesorgt. Der 33-Jährige aus Rehlingen siegte im Schlussspurt in 2:10:21 Stunden.
Die Entscheidung im Marathon der Männer
Petros im Ziel geschlagen
Ringer hatte nach einem klugen Rennen auf den letzten Metern die größten Reserven und gewann vor den Israelis Maru Teferi (2:10:23) und Gashau Ayale (2:10:29). Mitfavorit Amanal Petros vom TV Wattenscheid fiel hingegen noch zurück und wurde Vierter.
In der Team-Wertung der Männer gab es für Deutschland Silber hinter Israel. Die letzte deutsche Medaille im Marathon lag lange zurück: 1986 hatte Herbert Steffny in Stuttgart Bronze geholt.
Frauen gewinnen mit Team-Gold
Die deutschen Marathon-Läuferinnen gewannen Gold im Teamwettbewerb. Bei den ersten Leichtathletik-Entscheidungen im Rahmen der European Championships setzten sich Miriam Dattke (Rang 4), Domenika Mayer (Rang 6) und Deborah Schöneborn (Rang 10) durch. Den EM-Titel im Einzelrennen sicherte sich die Polin Aleksandra Lisowska.
"Die letzten Meter waren extrem schmerzhaft. Ich habe aber gehört, wie die Leute uns anfeuern und wollten, dass wir die Medaille holen", beschrieb Dattke die Atmosphäre und Emotionen auf dem Weg zum Titel. Der nur hauchdünn verpassten Einzelmedaille trauerte die Bayerin nicht nach: "Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat hinten raus nicht geklappt. Für mich ist der vierte Platz ein Traum, damit habe ich nie gerechnet."
Dattke verpasst Bronze knapp
In 2:28:52 Stunden fehlte Dattke in einem Fotofinish um Bronze mit der Niederländerin Nienke Brinkmann nur ein Wimpernschlag zum Podestplatz. Lisowska (2:28:36 Stunden) und die zweitplatzierte Kroatin Matea Parlov Kostro (2:28:42) waren auch nur wenige Sekunden schneller. Mayer war 29 Sekunden und Schöneborn 2:44 Minuten langsamer als die schnellste Deutsche.
Die Team-Entscheidung war in München erstmals in eine Europameisterschaft integriert. Die besten drei Starterinnen pro Nation gingen in die Wertung ein, das Trio mit Dattke, Mayer, Schöneborn bescherte dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) das erhoffte Erfolgserlebnis zum Auftakt in die Heim-EM.
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Sorgen wegen Wetterbedingungen
Im Vorfeld des Rennens hatte es Sorgen und Diskussionen über ein mögliches Hitze-Rennen gegeben. Weil zunächst Temperaturen über 30 Grad zu befürchten waren, hatten zahlreiche Läuferinnen und Läufer eine Verlegung der Startzeit in die frühen Morgenstunden gefordert. Dem Wunsch kamen die Veranstalter am vergangenen Freitag mit Verweis auf die kurzfristigen Prognosen nicht nach.
Tatsächlich herrschten zum Rennstart der Frauen um 10.30 Uhr am Montagvormittag 21 Grad Außentemperatur. Der Himmel über München, wo vier Runden durch das Stadtzentrum absolviert werden mussten, war bewölkt. Allerdings herrschten schwüle Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit, was das Rennen für die Athletinnen erschwerte.
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Quelle: sid, dpa