European Championships: Kaul Europameister im Zehnkampf

    Aufholjagd an Tag zwei:Kaul neuer Europameister im Zehnkampf

    16.08.2022 | 21:42
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    Der König der Athleten bei der Leichtathletik-EM heißt Niklas Kaul. Wie bei seinem WM-Titel in Doha rollt der Mainzer das Feld am zweiten Tag von hinten auf.

    Niklas Kaul rannte wie im Rausch, 40.000 Fans brüllten ihn nach vorne, jede Sekunde zählte, Kaul holte alles aus sich heraus. Und er wurde belohnt mit der EM-Goldmedaille bei den European Championships im Zehnkampf.

    Zuschauer treiben Kaul zu Bestzeit über 1.500 Meter

    Unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer im Olympiastadion krönte Kaul seine Aufholjagd, von Platz sieben nach dem ersten Tag ging es nach ganz vorne.

    München wird ab jetzt einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen haben. Bei den 1.500 m sind mir fast die Ohren weggeflogen.

    Niklas Kaul

    Nach unglaublichen 4:10,04 Minuten zum Abschluss über die 1.500 Meter fing Kaul mit 8.545 Punkten noch den lange Führenden Simon Ehammer aus der Schweiz (8.468) ab, Bronze ging an Janek Oiglane (8.346). Titelverteidiger Arthur Abele verabschiedete sich als 15. (7.662) in die Zehnkampf-Rente, Kai Kazmirek wurde mit 8.151 Punkten Achter.

    Schon im Speerwurf einen rausgehauen

    Kaul hatte auch vor den letzten beiden Disziplinen noch auf dem siebten Rang gelegen, schaffte aber mit 76,05 Metern im Speerwurf und seinem sensationellen Lauf über 1.500 Meter in persönlicher Bestzeit noch die erhoffte Wende.
    Seit Olympia in Tokio, als Kaul verletzt aufgeben musste, fieberte der Lehramtsstudent auf diese Heim-EM hin, sein "emotionales Highlight" wie er immer wieder trotz der WM in den USA vor wenigen Wochen betonte.

    Nach Tag eins in Position gebracht

    "Was mir hier hilft, ist, dass ich das Publikum dabei habe. Das war in Eugene auch anders", sagte Kaul, der bei der WM mit 8434 Punkten Sechster geworden war nach dem ersten Tag, bei dem er sich bereits in Position für den Gold-Coup gebracht hatte. "Es ist schön, der Jäger zu sein", prophezeite Kaul zur Halbzeit.
    Der Mainzer profitierte bei seinem zweiten großen Titelgewinn aber auch vom Verletzungspech von Kevin Mayer. Der Weltrekordler und Weltmeister hatte nach den 100 m mit Muskelbeschwerden aufgeben müssen.
    Quelle: ZDF, SID, dpa
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