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Moderner Fünfkampf : Der Streit ums Reiten dauert an

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Neun Monate nach dem Drama von Tokio hat der Moderne Fünfkampf womöglich eine Alternative für das Springreiten gefunden - allerdings gehen nun die Athleten auf die Barrikaden.

Das Pferd von Annika Schleu blockiert vor einem Sprung
Der Stein des Anstoßes: Annika Scheus Drama bei den Olympischen Spielen in Tokio.
Quelle: epa

Im August 2021 schaute die ganze Sportwelt auf den Modernen Fünfkampf. Ein völlig verunsichertes Pferd stand im Olympiastadion von Tokio, auf seinem Rücken saß eine weinende Annika Schleu, es waren verheerende Bilder.

Neun Monate später steht die Sportart nun erneut im Fokus, mit "aufregenden Neuigkeiten", wie der Weltverband UIPM mitteilt: Das kritisierte Springreiten soll durch eine Hindernis-Disziplin ersetzt werden. Eine "wegweisende Entscheidung" sei das.

Ersatzdisziplin fürs Reiten steht noch nicht fest

Ob der Hindernislauf das Reiten ersetzt, wie einige Medien bereits berichtet hatten, wollte UPIM-Präsident Klaus Schormann so nicht bestätigen. Details verriet er nicht, sprach dagegen vage von einer Disziplin, die in einem "Bereich von etwa 100 bis 150 Metern mit Hindernissen" ausgeübt werde.

Unter Athleten ist die Abschaffung des Reitens zugunsten einer anderen Disziplin umstritten. Im Inneren der Szene findet ein zersetzender Kampf statt.

Es wird deutlich, dass die UIPM ihre Athleten weder repräsentiert noch auf sie hört.
Pentathlon United

Die Interessenvertretung Pentathlon United wandte sich mit dem Vorwurf der Ignoranz direkt an das Internationale Olympische Komitee. Das IOC müsse dringend die Arbeitsweise der UIPM-Führung untersuchen, heißt es in einem Brief, aus dem der Branchendienst insidethegames zitiert.

Entscheidung ohne Feingefühl und Transparenz

"Ohne Feingefühl" und "satzungswidrig" habe der Weltverband die Reit-Disziplin gestrichen, die nach den Spielen 2024 in Paris nicht mehr zum Programm gehören soll. Dem Entscheidungsprozess fehle es an Transparenz.

Pentathlon United stützt all diese Vorwürfe auf eine eigene Umfrage unter fast 400 aktuellen und früheren Athleten. Die Mehrheit gab dabei gar an, den Sport verlassen zu wollen, wenn das Reiten gestrichen wird. Die Disziplin solle stattdessen reformiert werden.

Weltverband: Athleten in Prozess einbezogen

Die UIPM sieht die Lage anders. Die Athleten hätten im bisherigen Entscheidungsprozess "eine zentrale Rolle" gespielt, wird Schormann zitiert. Yasser Hefny, Vorsitzender der verbandseigenen Athletenkommission, habe eine Fokusgruppe angeleitet, die sich am Ende einig gewesen wären.

Die Reit-Disziplin sei so nicht mehr praktikabel gewesen, so sieht es der Weltverband, und das entsprach im vergangenen Sommer durchaus auch dem öffentlichen Meinungsbild.

Neue Disziplin soll mehere Probleme lösen

Die Hindernis-Disziplin soll nun mehrere Probleme lösen. Sie soll den Sport erschwinglicher und damit auch zugänglicher machen und die Popularität in allen Altersgruppen gewährleisten. Es biete sich eine "außergewöhnliche Möglichkeit auf Wachstum", sagt Hefny.

Der Extremhindernislauf sei von vornherein der Favorit der UIPM-Exekutive gewesen, vermutet man bei Pentathlon United: Andere Optionen habe der Verband gar nicht ernsthaft erwogen.

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