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Moderner Fümfkampf - Tokio 2020 : Verfahren wegen Tierquälerei eingestellt

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Der Vorwurf der Tierquälerei gegen Annika Schleu und Kim Raisner nach dem Olympia-Eklat im Modernen Fünfkampf ist erst mal vom Tisch. Das Verfahren wurde vorläufig eingestellt.

Annika Schleu in Tokio
Extreme Stresssituation für Mensch und Tier: Annika Schleu auf Saint Boy in Tokio
Quelle: Marijan Murat/dpa

Nach dem Olympia-Eklat um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu und Bundestrainerin Kim Raisner hat die Staatsanwaltschaft Potsdam ihre Ermittlungen wegen Tierquälerei eingestellt. Im Wortlaut heißt es:

"Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat das Ermittlungsverfahren gegen die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu sowie die Bundestrainerin Kim Raisner wegen des Verdachts der Tierquälerei im Zusammenhang mit den Vorkommnissen bei den olympischen Spielen in Tokio gemäß § 153a Abs. 1 der Strafprozessordnung vorläufig eingestellt."

Staatsanwaltschaft: "Psychische Ausnahmesituation"

Die Beschuldigten hätten bei den Sommerspielen in Tokio auf das Reitpferd nur kurzfristig eingewirkt und sich in einer physischen und psychischen Ausnahmesituation des olympischen Wettkampfs befunden, hieß es in Mitteilung.

Dem Turnierpferd wurden zudem keine Verletzungen zugefügt.
Staatsanwaltschaft Potsdam

Schleu und Raisner müssen einen Geldbetrag zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung zahlen. Zur Höhe wollte die Staatsanwaltschaft aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes keine Angaben machen. Erst wenn die beiden das Geld bezahlt haben, wird das Ermittlungsverfahren eingestellt.

Schleu hatte in Tokio auf Goldkurs gelegen. Beim Springreiten blockte das ihr zugeloste Pferd Saint Boy jedoch ab. Sie versuchte unter Tränen, das Tier mit Sporen und Gerte zurück in den Parcours zu bringen. Bundestrainerin Raisner hatte die Reiterin unter anderem mit den Worten "Hau mal richtig drauf!" zum Einsatz der Gerte aufgefordert.

Reaktion des Tierschützer

Der Deutsche Tierschutzbund, der im August Strafanzeige gestellt hatte, teilte mit:

Für den Deutschen Tierschutzbund ist der Vorwurf der Tierquälerei mit der Entscheidung der Potsdamer Staatsanwaltschaft nicht widerlegt.
Deutscher Tierschutzbund

Es sei aber in erster Linie darum gegangen, "eine gesellschaftliche Diskussion über den Umgang mit Pferden im Wettkampfsport" anzustoßen. Das ist uns zweifellos gelungen, wie die angekündigten Änderungen im Modus des Modernen Fünfkampfs belegen."

Angesichts der geringen Auswirkungen der Tat und vor dem Hintergrund der fortgesetzten medialen Berichterstattung sei von einer ausreichenden Einwirkung auf die strafrechtlich bisher nicht in Erscheinung getretenen Beschuldigten durch das Ermittlungsverfahren auszugehen, hieß es weiter. "Deshalb und auch wegen der vorgesehenen künftigen Austragung des Modernen Fünfkampfs ohne Reitsport besteht keine Wiederholungsgefahr."

Anwalt: "Kein Schuldeingeständnis"

"Die Einstellung erfolgte mit Zustimmung unserer Mandantin", so Raisners Anwalt Simon Bergmann. Es sei mit keinem Schuldeingeständnis verbunden.

Ausschlaggebend sei gewesen, dass ein langwieriges Ermittlungs- und Gerichtsverfahren mit Belastungen für alle Beteiligten vermieden werden konnte. Damit entfalle der Schuldvorwurf, so dass sich Raisner weiterhin als unschuldig bezeichnen dürfe.

Fünfkampf-Bundestrainerin Kim Raisner, Archivbild

Annika Schleu freigesprochen - Fünfkampf-Drama: Verband bestraft Trainerin 

Nach dem Reit-Drama bei den Olympischen Spielen hat der Weltverband der Modernen Fünfkämpfer Bundestrainerin Kim Raisner gemaßregelt. Annika Schleu wurde freigesprochen.

Moderner Fünfkampf künftig ohne Springreiten

Der Weltverband UIPM hatte aus dem Vorfall bereits Konsequenzen gezogen und angekündigt, das Springreiten aus dem Programm des Fünfkampfs zu streichen. Nach den Sommerspielen 2024 in Paris soll die Disziplin durch eine neue ersetzt werden.

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