Silber im Sprint, Silber im Verfolgungsrennen: Nur der große Johannes Tignes Bö war besser als Campbell Wright.
Quelle: Petter Arvidson / ddp
Campbell Wright - ein 22-Jähriger mit Vokuhila-Frisur - mischt bei der
Biathlon-Weltmeisterschaft plötzlich die Elite auf, steigt aus dem Nichts zum größten Herausforderer von Dominator Johannes Thingnes Bö auf. "Ich bin auf Wolke sieben", schwärmte der für die USA startende Neuseeländer, nachdem er in Lenzerheide seine zweite Silbermedaille gewonnen hatte.
Die deutschen Biathleten haben beim 22. WM-Triumph von Johannes Thingnes Bö wieder ein Debakel erlebt. Jubel dagegen bei Campbell Wright, der seine zweite Silbermedaille einfährt.16.02.2025 | 3:09 min
Dem
zweiten Platz im Sprint ließ er einen Tag später extrem nervenstark einen weiteren zweiten Platz im Jagdrennen folgen - und holte damit als erster Mann zwei Biathlon-Medaillen für die USA, für die er seit einem Verbandswechsel im Jahr 2023 startet. "Ich bin mir sehr sicher, dass sie in beiden Ländern feiern werden und glücklich sind", erzählte Wright.
Luca Bormolini der Mentor für Campbell Wright
Seine Mission geht weit über das Sammeln von Medaillen hinaus, er will vor allem den
Biathlon-Sport in Neuseeland populärer machen. Das Skifahren lernte er als kleiner Junge auf der 1.600 Meter hoch gelegenen Snow Farm, dem einzigen Langlaufgebiet Neuseelands.
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Da es auf der Snow Farm auch einen Schießstand gibt, ließ ihn der in Neuseeland als Trainer arbeitende italienische Ex-Biathlet Luca Bormolini zweigleisig ausbilden - und Wright verlor sein Herz an den Biathlon-Sport.
Team Neuseeland zu klein für Campbell Wright
Im Alter von 16 Jahren startete er erstmals bei internationalen Wettkämpfen im IBU Junior Cup, arbeitete sich dort immer weiter nach vorne. Schließlich feierte das große Talent nur drei Jahre später schon sein Weltcup-Debüt und schrieb 2023 bei der Junioren-WM Geschichte: Mit Gold im Sprint holte er als erster Biathlet von der Südhalbkugel eine Medaille bei einem offiziellen IBU-Wettkampf.
Doch mit diesem Erfolg wurde das neuseeländische Team zu klein für ihn, die strukturellen und finanziellen Voraussetzungen für den angestrebten Aufstieg in die Weltspitze waren dort nicht gegeben.
Noch mehr Medaillen in Lenzerheide?
Da seine Eltern aus den USA stammten, konnte Wright ohne Probleme zum US-Verband wechseln. In diesem Winter arbeitete er sich als Gesamtweltcup-18. in die erweiterte Elite vor, schaffte zwei Plätze unter den Top Ten. Doch die Steigerung zum Höhepunkt überraschte alle - sogar ihn selbst.
"Als ich zum letzten Schießen kam, konnte ich nichts anderes als grinsen", sagte der Mann mit der Andre-Agassi-Gedächtnisfrisur nach dem Verfolger: "Oh mein Gott, ich bin einfach nur glücklich." Und es bleiben in Lenzerheide sogar noch weitere Chancen für Wright, auf Wolke sieben fliegt es sich ja bekanntlich gut.
Skispringerin Selina Freitag hat zum Saisonfinale noch einmal Platz zwei erreicht. Besser war nur Dauerrivalin Nika Prevc. Aktuelle News zum Wintersport.
Quelle: SID