Wer zu den Winterspielen nach Peking will, muss sich nicht nur sportlich qualifizieren, sondern sich auch an strenge Regeln halten. Der Corona-Fahrplan für Peking - ein Überblick.
Am Freitag sind es noch zwei Wochen bis zur Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele von Peking. Sportlich lässt sich da nicht mehr viel bewegen, die Fitness sollte auf dem richtigen Weg sein. Und doch werden diese letzten zwei Wochen entscheidend sein für die Sportler.
Denn es beginnt die finale Phase des Test-Prozederes, das Voraussetzung ist, um es überhaupt hinein in die abgeschottete Olympia-Blase der chinesischen Hauptstadt zu schaffen. Dort soll es so coronafrei wie möglich zugehen, eine Parallel-Welt mitten in der Omikron-Welle dieser Pandemie. Der Corona-Fahrplan für Peking - ein Überblick.
Gesundheitstagebuch
Täglich Fieber messen und Auskunft geben über den eigenen Gesundheits-Zustand: Schnupfen, Husten, Unwohlsein? Jeder Olympiabeteiligte muss 14 Tage vor dem Start der Spiele beginnen, in einer eigens dafür konzipierten App Buch zu führen über sein Befinden.
Auch die Einnahme fiebersenkender Medikamente muss dokumentiert werden. Das gab es bereits vor und während der Spiele in Tokio. Wer die Eingabe vergisst, bekommt penetrante Erinnerungsnachrichten.
PCR-Tests vor dem Abflug
Maximal 96 und 72 Stunden vor der Einreise nach China muss sich jeder per PCR-Test auf SARS-CoV-2 untersuchen lassen. Wichtig dabei, dass die Bescheinigung des negativen Testergebnisses den Anforderungen der chinesischen Behörden entspricht. Auch das galt bereits für Tokio im vergangenen Jahr.
Der Unterschied: Damals war Sommer. Und Omikron gab es noch nicht. Aktuell wirkt es ein wenig wie eine große Glückslotterie, sich nicht doch noch irgendwo zu infizieren. Die Athleten tun daher gut daran, sich schon jetzt so gut es geht abzuschotten. Die deutschen Langläufer etwa verbringen die letzte Woche gemeinsam in selbst auferlegter Hotel-Isolation.
Quarantäne ohne Impfung
Wer nicht über einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus verfügt, muss nach der Einreise nach China für 21 Tage in Quarantäne. "Mit einer vernünftigen Wettkampfvorbereitung wäre das nicht zu vereinbaren", sagt der deutsche Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig.
Team Deutschland werde daher - soweit es dem Deutschen Olympischen Sportbund bislang bekannt ist - mit ausnahmslos durchgeimpften Athleten und Betreuern nach Peking reisen.
PCR-Test nach Ankunft
Ankunft in Peking und ab ins Olympische Dorf - das gibt es bei Olympia in Pandemiezeiten nicht. Ab Frankfurt gibt es einige wenige Direktflüge über Air China sowie vier extra für Olympia genehmigte Flüge über TeamD-Partner Lufthansa, mitreisen darf nur, wer eine Vorab-Akkreditierung für die Spiele hat. Nach der Landung in China steht für jeden ein weiterer PCR-Test an. Nur wenn dieser negativ ist, geht es weiter in die Olympia-Blase, den so genannten "closed loop".
Das Problem: In China wird bereits aussortiert, wer bei einem PCR-Test einen CT-Wert von unter 40 hat. In Europa wird weitestgehend die Marke von 30 bis 32 als Grenzwert genommen, ab der eine Person nicht mehr als ansteckend gilt.
Es wäre also möglich, negativ in Frankfurt loszufliegen und dann in Peking doch als positiv eingestuft zu werden. Das müssen Athleten bei ihren Vorab-Tests beachten. Eine chinesische Idee ist der Wert von 40 nicht - er galt auch in Tokio.
Die Olympia-Blase
Sightseeing in Peking und einen Austausch mit der Bevölkerung vor Ort wird es nicht geben. Der Olympia-Tross darf sich nur im Zirkel Olympisches Dorf, festgelegte Hotels, isolierte Transportwege und Wettkampfstätten bewegen. Es gibt tägliche PCR-Tests und das Gesundheits-Monitoring geht weiter. Fällt ein Test positiv aus, wird er überprüft.
Die Rodler Tobias Arlt und Tobias Wendl haben bei der Olympia-Generalprobe in Peking keine guten Erfahrungen gemacht.
Bestätigt sich das Ergebnis, muss der Betroffene in eines der Quarantäne-Hotels ziehen. Deren Standards wurden nach Beschwerden der Rodler bei einem Testwettkampf in Peking angeblich verbessert - dennoch ist dieser Fall ein Horror-Szenario für die Athleten. Immerhin: Nach zwei negativen Tests im Abstand von 24 Stunden darf die Quarantäne wieder aufgehoben werden.
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